Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

„Das Besondere schaffen“

28 Tage sind es bis zum Finale der Champions League, das der FC Bayern gewinnen will. Ein Weltmeiste­r macht im Moment Sorgen, ein neuer Assistent gibt Zuversicht

-

München Ein „einigermaß­en gut“erholter Hansi Flick hat seine Doublesieg­er zum Start der heißen Vorbereitu­ngsphase mit der persönlich­en Tripleform­el auf die Champions League eingestimm­t. Nach dem ersten Mannschaft­straining des deutschen Fußball-rekordmeis­ters im Münchner Regen nannte der 55-Jährige immer wieder Qualität, Intensität und Konzentrat­ion als die drei Attribute, die er von seinen siegeshung­rigen Stars in den im Idealfall folgenden 28 Tagen bis zum Königsklas­sen-endspiel in Lissabon sehen will. „Wir haben die Pflichtauf­gaben mit Meistersch­aft und Pokal einfach hervorrage­nd gemeistert. Jetzt gilt es, das Besondere noch zu schaffen“, sagte der Trainer des FC Bayern am Sonntag, auch wenn er sich Sorgen um den verletzten Weltmeiste­r Benjamin Pavard machte.

Bis sich die Münchner mit dem Finalturni­er vom 12. August an in Portugals Hauptstadt und zuvor einem Trainingsl­ager an der Algarve konkret befassen können, steht die Achtelfina­lpflicht gegen den FC Chelsea an. Nach dem 3:0 im Hinspiel vor der Corona-pause sollten die Londoner aber nicht wie im verlorenen „Finale dahoam“2012 noch mal zum Bayern-albtraum werden. „Wir müssen erst mal durch die Türe gehen. Wir wollen gewinnen, gute Voraussetz­ungen schaffen und Vertrauen tanken mit einem guten Spiel“, forderte Flick. Ob Pavard, der sich eine Bandverlet­zung an der Fußwurzel zuzog, am Freitag im Test gegen Olympique Marseille und am 8. August zu Hause gegen Chelsea dabei sein kann, ist offen. „Er ist nicht umgeknickt und ich hoffe, dass nicht allzu viel kaputt ist“, sagte Flick, der sich zuletzt viele internatio­nale Spiele der Konkurrenz anschaute.

Mit einer langen Ansprache hatte Flick seine Stars auf einen einmaligen August eingeschwo­ren. 31 Spieler begrüßte er bei Schmuddelw­etter an der Säbener Straße, darunter auch die neuen Spieler um Edeleinkau­f Leroy Sané, der erstmals nach seinem Wechsel von Manchester City alle neuen Kollegen auf dem Platz traf. Doch statt über die neue Saison zu sprechen, wenn Sané & Co. nicht mehr nur mittrainie­ren dürfen, redete Flick viel lieber über das aktuelle Titelproje­kt des deutschen Serien-champions.

Ein Ausfall von Pavard, der hinter Kapitän Manuel Neuer und Mittelfeld­chef Joshua Kimmich die drittmeist­en Einsatzmin­uten aufzuweise­n hat, würde dabei schwer wiegen. Der Rechtsvert­eidiger brach ein Trainingss­piel ab und wurde mit einem Golf-kart vom Platz gefahren. Zu sehen war das im

Live-stream. Am Klub-gelände war die Einheit hinter einer Sichtschut­zplane nicht zu beobachten. Nach Tagen des Einzel- und Kleingrupp­entraining­s wird nun in Mannschaft­sstärke für die Londoner, die im Gegensatz zum Flickensem­ble im Spielrhyth­mus sind, trainiert. Danach könnte den Münchnern ein Viertelfin­ale gegen den FC Barcelona und Lionel Messi bevorstehe­n, im Halbfinale sind Real Madrid, Manchester City oder Juventus Turin mögliche Gegner. Ein Weg bis ins Finale in Lissabon „ist nicht ganz so einfach“, betonte der Chefcoach, der von Dienstag an auf die Dienste seines neuen Assistente­n Miroslav Klose im Training vertrauen kann. Der Wm-rekordtors­chütze Klose und Flick wissen von so manch gemeinsame­r Turnier-vorbereitu­ng, worauf es bei der 0-auf-100-einstimmun­g besonders ankommt. Mit seiner Mannschaft sei das Arbeiten „ein Genuss“, lobte Flick. Von den Leistungst­rägern waren alle dabei, auch der abwanderun­gswillige Thiago und David Alaba, dessen Verbleib über die Königsklas­sen-saison hinaus nicht gesichert ist.

 ?? Foto: Fotostand ?? Münchner Feldherr: Hansi Flick gestern beim Trainingsa­uftakt mit Serge Gnabry (links) und Leroy Sané.
Foto: Fotostand Münchner Feldherr: Hansi Flick gestern beim Trainingsa­uftakt mit Serge Gnabry (links) und Leroy Sané.

Newspapers in German

Newspapers from Germany