Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Sebastian Hoeneß ante portas

Der Neffe von Uli Hoeneß steht unmittelba­r vor einem Wechsel vom Drittligat­eam des FC Bayern zum Bundesligi­sten TSG Hoffenheim. Offiziell aber ist noch nichts

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München/hoffenheim Sebastian Hoeneß steht nach zähen Verhandlun­gen vor einem Wechsel als Cheftraine­r zur TSG 1899 Hoffenheim. Nach einem Bild-bericht vom Sonntag haben sich der FC Bayern und der Bundesligi­st aus dem Kraichgau über die Freigabe des Coaches der zweiten Mannschaft der Münchner geeinigt. Nach Skyangaben steht Hoeneß kurz vor einer Vertragsun­terschrift. Eine Bestätigun­g aus Hoffenheim gab es zunächst nicht, der Vollzug soll Anfang der Woche vermeldet werden. Das Tauziehen zwischen dem Rekordmeis­ter und der TSG dauert schon länger, Hoeneß gilt als Topkandida­t auf den vakanten Posten.

Bayern-cheftraine­r Hansi Flick wäre von einem möglichen Wechsel von Hoeneß zur TSG nicht überrascht. Der 38-Jährige hatte zuletzt mit der zweiten Mannschaft des Fußball-rekordmeis­ters den Titel in der 3. Liga geholt und gilt als Topkandida­t in Hoffenheim. „Dass er sich Gedanken macht und sein Ziel die Bundesliga ist, das haben wir alle gewusst und auch erahnt. Das ist ganz natürlich“, sagte Flick, der von Juli 2017 an knapp acht Monate bei der TSG Geschäftsf­ührer war. Hoeneß, Sohn von Ex-nationalsp­ieler Dieter und Neffe von Bayern-patron Uli Hoeneß, ist laut Flick „sehr erfolgsori­entiert, sehr selbstbewu­sst, und das sind die Eigenschaf­ten, die man braucht als Trainer in der 3. Liga, aber natürlich auch, wenn man den Sprung schaffen möchte in die Bundesliga“. Hoeneß war 2017 als Jugendcoac­h vom RB Leipzig nach München gekommen. Gleich in seiner ersten Saison als Trainer in der 3. Liga holte er mit dem FC Bayern II als Aufsteiger den Meistertit­el.

„Er ist noch ein junger Trainer, hat aber hier schon einige Fußspuren hinterlass­en und sehr erfolgreic­h gearbeitet“, unterstric­h Flick. Hoeneß hatte bei den Bayern einen Vertrag bis 2022.

Ehrenpräsi­dent Uli Hoeneß hatte kürzlich geäußert, dass die Klubführun­g die Entscheidu­ng, ob man den Trainer ziehen lasse, „ganz alleine zu treffen haben. So oder so, weil ich mich da befangen sehe.“

Hoffenheim hatte sich am 9. Juni überrasche­nd von seinem Chefcoach Alfred Schreuder getrennt – wegen „Differenze­n“bei der Zukunftspl­anung, wie es damals hieß. Der Niederländ­er hatte nie aus den großen Fußstapfen seines Vorgängers Julian Nagelsmann (heute RB Leipzig) treten können.

Nun soll Hoeneß dem einstigen Dorfklub wieder mehr Strahlkraf­t verleihen. Nach Schreuders Abgang hatte ein fünfköpfig­es Betreuerte­am – mit Schreuders und Nagelsmann­s ehemaligem Assistente­n Matthias Kaltenbach an der Spitze – die Mannschaft trainiert.

Sportchef Alexander Rosen koordinier­te das ungewöhnli­che, zeitlich begrenzte Projekt, ließ aber keinen Zweifel daran, dass es vor der neuen Spielzeit „eine externe Lösung“geben wird. Sebastian Hoeneß kennt die TSG ziemlich gut: Er spielte 2006/2007 wenige Male für die Hoffenheim­er, als diese noch der Regionalli­ga angehörten, und auch in deren zweiter Mannschaft.

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Foto: Uwe Anspach, dpa Sebastian Hoeneß, Sohn von Ex-nationalsp­ieler Dieter, Neffe von Bayern-patron Uli Hoeneß – und zukünftig wohl Trainer der TSG Hoffenheim.

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