Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Depps Anwalt: Heard lügt
Am letzten Prozesstag geht’s wieder hoch her
London Selten hat Großbritannien eine solche Schlammschlacht von Prominenten in einem Prozess erlebt wie im Fall der Us-schauspieler Johnny Depp und Amber Heard. Drogen, Alkoholmissbrauch, Gewaltvorwürfe: Wochenlang zeichneten Depp, 57, und seine 23 Jahre jüngere Ex-ehefrau das Bild einer zutiefst zerstörerischen Beziehung. Die Kernfrage lautete: Ist Depp ein Frauenschläger? Auch am Dienstag, dem letzten Prozesstag vor dem High Court, ging es nochmals hoch her. So nannte Depps Anwalt Heard eine „zwanghafte Lügnerin“.
Der Schauspieler klagt eigentlich gegen den Verlag der britischen Boulevardzeitung The Sun wegen eines Artikels, in dem behauptet wurde, er habe Heard körperlich misshandelt. Diese sagte aus, sie habe Todesangst vor ihm gehabt: „Er hat mir viele Male explizit damit gedroht, mich zu töten.“Depp wiederum beschuldigte seine Exehefrau, selbst gewalttätig gewesen zu sein. Sie habe ihm mit einem Flaschenwurf gar einen Teil seines Fingers abgetrennt. Unterstützung erfuhr Depp in schriftlichen Aussagen von prominenten Ex-partnerinnen wie Us-schauspielerin Winona Ryder und der französischen Sängerin Vanessa Paradis. Er und Heard hatten 2015 geheiratet, trennten sich aber bereits 2016 wieder. Richter Andrew Nicol werde sein Urteil wohl im September verkünden, sagte eine Gerichtssprecherin.