Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Mondlandschaften und Luftverschmutzung
Zum Leserbrief „Lieber ein Protestcamp gegen Windrad-giganten“vom 21. Juli:
Sind dem Leserbriefschreiber eigentlich die Mondlandschaften vom Braunkohletagebau bekannt? Kennt er im Unterschied dazu die norddeutsche Küstenlandschaft mit ihrer intensiven Windkraftnutzung? Ist er darüber informiert, wie viele Menschen jährlich infolge der Luftverschmutzung durch Kohleverstromung in Deutschland sterben und welche Risiken die künstliche Co2-anreicherung unserer Atmosphäre beinhaltet?
Zumindest die Endlichkeit der Kohlevorkommen auf unserer Erde sollte bekannt sein. Ganz anders sieht das bei Windkraftanlagen im laufenden Betrieb aus: Frei von giftigen Schwefelverbindungen und klimaschädlichen Co2-emissionen, liefert uns die Natur eine Ressource, die unerschöpflich ist und darüber hinaus die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen mit Herz- und Lungenkrankheiten nicht gefährdet. Auch die im Leserbrief angeführte negative Auswirkung auf die Artenvielfalt konnte bislang so nicht bestätigt werden. Die Gründe hierfür sind wohl eher woanders zu suchen. Also, vielleicht liegen die Klima-aktivisten mit ihren Protesten doch nicht so falsch?
Robert Schweigart, Augsburg
Ein Widerspruch in sich
Zur Verkehrspolitik in Augsburg:
Nach dem Millionen-projekt Mobilitätsdrehscheibe, in dessen Rahmen die gesamte Stadt verkehrsmäßig umgekrempelt, Stadtgrün radikal vernichtet und die Fuggerstraße, noch in der Planungsphase zum Boulevard, letztendlich in einem traurigen Zustand auf die Warteliste gesetzt wurde, nun also ein neues Verkehrs-mobilitätskonzept, das, um den Autoverkehr zu verringern, eine Reduzierung von Autostellplätzen vorsieht und noch mehr Raum für Fahrräder plant, was in einer über 2000 Jahre alten Stadt mit historisch gewachsenen Strukturen selbst für den Baureferenten Herrn Merkle kaum lösbar erscheint. Das interessiert die Fahrradfahrer nicht, sie fordern auf Kosten aller anderen Verkehrsteilnehmer, inzwischen mit Unterstützung der Grünen, immer mehr!
Ganz andere Sorgen hat die Stadtmarketing-gesellschaft, die aus Sorge vor akutem Stillstand Verbraucher aus dem Umland mit günstigeren Parktarifen in die Stadt locken will. Allerdings müssen die früh aufstehen, denn der Spartarif gilt nur, wenn man bis spätestens 10 Uhr eingeparkt hat. Gespart sind zwei bis drei Euro, davon kann man sich noch ein Tässchen Kaffee gönnen.
Torild Wagner-leonhäuser, Affing