Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die Albert-einstein-schule hat ein Schimmelproblem
Die Schülersprecher der Mittelschule machen sich Sorgen um die Gesundheit. Die Stadt plant eine schnelle Sanierung
Mehmet und Leonia sind alarmiert. So alarmiert, dass sich die beiden Schülersprecher der Albert-einstein-mittelschule mit einem Brief an unsere Redaktion gewandt haben. „Wir haben auf einer Sitzung des Schulforums erfahren, dass in unserem altehrwürdigen Schulhaus in Haunstetten eine schwere Schimmelsporenbelastung vorliegt. Es gibt Bereiche im Haus, in denen die Sporenbelastung bereits toxische Werte aufweist“, schreiben sie. Mehmet und Leonia sind in Sorge um ihre Mitschüler, die „verschimmmelte Luft“einatmen müssten.
Das Schreiben der beiden Jugendlichen endet mit einer Bitte an die Stadt. „Wir appellieren an unseren Sachaufwandsträger, den Schülern eine gesunde Lernumgebung zu ermöglichen.“Dem dafür zuständigen Schulverwaltungsamt ist das Schimmelproblem in der im Jahr 1958 eingeweihten Schule an der Kreuzung Inninger/albert-einstein-straße bekannt. Laut Bürgermeisterin und Bildungsreferentin Martina Wild (Grüne) wurden deswegen Messungen veranlasst, die im vergangenen Herbst stattgefunden haben. Diese hätten deutlich gemacht, dass ein konkreter Handlungsbedarf bestehe und eine baldige Schimmelsanierung nötig sei. „Die Ursache liegt nach erster Einschätzung vermutlich in dem stillgelegten und immer wieder aufgrund von eindringendem Grundwasser nassen Untergeschoss.“
Wild will sich zu Beginn des neuen Schuljahrs bei einem Ortstermin mit der Rektorin und dem
Elternbeirat selbst ein Bild von der Situation machen. Davon unabhängig seien aufgrund der Dringlichkeit im aktuellen Haushalt Mittel in Höhe von 100000 Euro für die nötigsten Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt worden. Eine detaillierte Kostenschätzung sei derzeit in Arbeit.
Für die Beseitigung des Schimmelbefalls und für die Kellersanierung ist das städtische Hochbauamt federführend zuständig. Die Arbeiten sollen im Herbst beginnen. Bis sie voraussichtlich Ende des Jahres abgeschlossen sind, soll der betroffene Keller „dichtschließend“abgeschottet werden, teilt Wild mit.
In Haunstetten hat es die Stadt aktuell noch mit einer weiteren, weitaus größeren Schulbaustelle zu tun. Die im Südwesten des Stadtteils gelegene Johann-straußgrundschule, die 1974 in Betrieb ging, ist in die Jahre gekommen. Und zwar derart, dass sich der Stadtrat gegen eine Sanierung und für einen Neubau der Bildungsstätte in unmittelbarer Nähe des bisherigen Gebäudes ausgesprochen hat. Derzeit laufen nach Auskunft des Bildungsreferats die Planungen für das Vorhaben. Ziel sei es, in gut einem Jahr den Förderantrag bei der Regierung von Schwaben einzureichen.
Das Amt für Brandschutz hat unterdessen den ursprünglich nur bis zu diesem Sommer genehmigten Betrieb der Grundschule auch weiterhin gestattet, bis der vierzügige Neubau mit 17 Klassenzimmern bezogen werden kann. Unter anderem wurden Rauchmelder in Zwischendecken eingebaut. Dadurch soll ein kostspieliger, übergangsweiser Schulbetrieb in Containerbauten vermieden werden, so das Bildungsreferat.