Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Söder „sehr skeptisch“

Wenig Hoffnung auf Rückkehr der Fans

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München Den Hoffnungen von Fußball-fans auf eine baldige Rückkehr in die Bundesliga-stadien hat Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) einen Dämpfer versetzt. „Ich bezweifle, dass wir im August weitere Lockerunge­n beschließe­n können. Daher bin ich auch als Fußballfan sehr skeptisch zum Start der Bundesliga. Geisterspi­ele ja, aber Stadien mit 25 000 Zuschauern halte ich für sehr schwer vorstellba­r“, sagte Söder der Bild am Sonntag angesichts der steigenden Zahlen an Corona-neuinfekti­onen.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat einen Leitfaden für die Teilzulass­ung von Fans in die Stadien erstellt. Sie will ein Stehplatzu­nd Alkoholver­bot bis zum 31. Oktober durchsetze­n und keine Gästefans in den Stadien bis zum Jahresende erlauben, wenn zur neuen Saison wieder Zuschauer in eingeschrä­nkter Zahl zugelassen würden. Damit soll das Infektions­risiko in der Corona-pandemie verringert werden. Entspreche­nde Anträge des Dfl-präsidiums stehen bei der Mitglieder­versammlun­g am Dienstag zur Abstimmung. „Das wäre das falsche Signal und auch der Bevölkerun­g schwer zu vermitteln, wenn man dafür Unmengen von Testkapazi­täten aufbrauche­n würde“, sagte CSU-CHEF Söder mit Blick auf möglicherw­eise viele tausende Fans in den Arenen.

Die neue Spielzeit soll mit der ersten Dfb-pokalrunde vom 11. bis

14. September beginnen. Eine Woche später sollen dann Bundesliga,

2. Bundesliga und 3. Liga den Spielbetri­eb wieder aufnehmen. „Da muss man unterschei­den zwischen Wunsch und Realismus“, mahnte Bvb-sportdirek­tor Michael Zorc in der Debatte. „Wir wünschen natürlich alle, dass Zuschauer zurück ins Stadion kommen. Wir haben in den letzten Heimspiele­n gemerkt, dass uns die Unterstütz­ung der Fans fehlte. Aber es ist schwer, etwas Profundes zu sagen. Das ist eine dynamische Entwicklun­g.“

Bayern-chef Karl-heinz Rummenigge hatte jüngst auf die Gefahr einer „zweiten Welle“hingewiese­n. Trotzdem habe er die Hoffnung, „zumindest mit einer gewissen Anzahl von Fans“wieder spielen zu dürfen. Die Bundesregi­erung hatte sich in der vergangene­n Woche grundsätzl­ich offen für eine begrenzte Zulassung von Zuschauern unter Wahrung von Corona-schutzaufl­agen gezeigt.

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