Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Emotionaler Start
NHL beginnt mit politischer Note
Edmonton Die nordamerikanische Eishockey-profiliga NHL hat ihre erweiterten Play-offs im Zeichen des Kampfes gegen soziale Ungerechtigkeit und Rassismus begonnen. Matt Dumba von den Minnesota Wild, einer der wenigen schwarzen Spieler der Liga, kniete am Samstagabend als erster Nhlspieler während der Us-hymne vor dem Auftaktspiel in Edmonton zwischen den heimischen Oilers und den Chicago Blackhawks und hielt dabei eine emotionale Rede. Die ebenfalls schwarzen Spieler Malcolm Subban von den Blackhawks und Darnell Nurse von den Oilers standen dabei jeweils mit einer Hand auf Dumbas Schulter neben ihm. Während auf Videoleinwänden die Botschaft „End Racism“zu sehen war, sagte der Verteidiger der Wild: „Rassismus ist überall, und wir müssen dagegen kämpfen. Ich hoffe, das inspiriert eine neue Generation Eishockeyspieler und -fans, weil schwarze Leben zählen. Eishockey ist so ein tolles Spiel, aber es könnte noch viel besser sein.“Dumba hatte nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd durch Polizeigewalt in Minnesota im Juni zusammen mit anderen schwarzen Spielern die Hockey Diversity Alliance gegründet. Die Teams der NHL hatten sich zuvor darauf verständigt, im Gegensatz zu den weitgehend knienden Spielern der Basketball-profiliga NBA, gemeinsam stehen zu bleiben und stattdessen ihre Arme zu verschränken.
Sportlich machte in Edmonton zumindest Leon Draisaitl da weiter, wo er in der im März abgebrochenen regulären Saison aufgehört hatte. Der 24-jährige Nationalspieler, der als erster Deutscher in einer Usprofiliga eine Auszeichnung als Topscorer gewann (Art Ross Trophy) und während der Corona-pause für drei weitere Auszeichnungen, unter anderem als wertvollster Spieler der Hauptrunde, nominiert wurde, begann die Play-offs mit einem Treffer und zwei Assists. Allerdings unterlagen die Edmonton Oilers überraschend gegen die Chicago Blackhawks mit 4:6.