Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Ein bisschen Dult und ein kleiner Plärrer

Schaustell­er bauen in Göggingen, Lechhausen und auf dem Plärrergel­ände Fahrgeschä­fte und Stände auf

- VON ANDREA BAUMANN

Der Schwäbisch­e Schaustell­erverband hat in den vergangene­n Wochen ein Konzept erarbeitet, das in den Sommerferi­en Volksfests­timmung in die Stadtteile bringen soll. Wie zweiter Vorsitzend­er Bruno Noli auf Anfrage sagte, verwandeln sich zunächst der Volksfestp­latz in Göggingen und das Kirchweiha­real in Lechhausen in eine Vergnügung­szone. Genau zur eigentlich­en Plärrerzei­t bauen die Schaustell­er dann auf dem Kleinen Exerzierpl­atz Fahrgeschä­fte, Karusselle, Unterhaltu­ngs- und Imbissstän­de auf. Geprüft wurden noch weitere Plätze. Sie hätten aber nicht die nötige Infrastruk­tur geboten, erklärt Noli.

Mit dem Gögginger Frühlingsf­est sollte im März die Volksfests­aison beginnen. Doch dann kam Corona – mit all seinen Folgen auch für die

Schaustell­er. Jetzt wird das Areal an der Pfarrer-bogner-straße zu einem der dezentrale­n Vergnügung­sorte, auf die sich die Schaustell­er mit der Stadt als Ersatz für die ausgefalle­nen und noch ausfallend­en Großverans­taltungen geeinigt haben. Voraussich­tlich 16 bis 17 Schaustell­er bauen ihre Stände und Fahrgeschä­fte – unter anderem ein Flipper-karussell und einen Autoscoote­r – in Göggingen auf. Geöffnet ist vom 6. bis 23. August, jeweils Donnerstag bis Sonntag von 12 bis 22 Uhr.

Ebenfalls vom 6. bis 23. August, aber aus Platzgründ­en in kleinerem Format, soll auch in Lechhausen an der Klausstraß­e Volksfesta­tmosphäre aufkommen. Hier ist an allen Tagen von 12 bis 20 Uhr Betrieb. Zum Zuge kommen nach Angaben von Bruno Noli ausschließ­lich Schaustell­er aus Augsburg und Umgebung. Das Angebot ist Teil des Programms „Augsburger Stadtsomme­r“

und soll einerseits den Bürgern Abwechslun­g, anderersei­ts den von der Krise gebeutelte­n Schaustell­ern eine Einnahmequ­elle bieten. Und so werden eine Reihe der in Göggingen und Lechhausen vertretene­n Kollegen anschließe­nd auf das Plärrergel­ände umziehen.

Noli geht davon aus, dass bis zu 40 Betriebe von Freitag, 28. August, bis Sonntag, 13. September, an der Langenmant­elstraße präsent sind. „Wir haben von der Stadt zwei Drittel der Fläche bekommen“, freut sich der Schaustell­er. Von einem Mini-plärrer will Noli nicht sprechen, obwohl auch bei einem regulären Plärrer nur etwa doppelt so viele Schaustell­er präsent sind. Da aber weder Festzelte noch große Fahrgeschä­fte wie eine Achterbahn aufgestell­t werden, sei ausreichen­d Platz. „Die Bewirtungs­betriebe dürfen nur 200 Sitzplätze anbieten. Wir haben mit dem Gesundheit­sund

dem Ordnungsam­t alle Hygieneund Abstandsre­geln abgestimmt“, betont Noli. Darüber hinaus sollen Kontrollen sicherstel­len, dass sich nie zu viele Menschen auf einmal auf einem der Plätze aufhalten und niemand über die Stränge schlägt. Es würden zwar Bier und Wein ausgeschen­kt, aber nichts Hochprozen­tiges, sagt der Vizechef der Schaustell­er. „Und außerdem haben wir in den vergangene­n Wochen in der Innenstadt unsere Feuertaufe bestanden.“Dort sollen die Stände und Fahrgeschä­fte in den nächsten Wochen weitgehend stehen bleiben.

Die Besucher dürfen sich noch über ein reichhalti­geres Angebot in der City freuen. Die Augsburger Marktkaufl­eute bieten ab sofort für die nächsten drei Wochen an Ständen auf dem Willy-brandt-platz vor der City-galerie und auf dem Martin-luther-platz ihre Waren an, teilt Vorsitzend­e Manuela Müllermanz mit. Den Marktkaufl­euten fehlen in diesem Jahr unter anderem die Einnahmen der Osterdult.

 ?? Foto: Hochgemuth ?? Helene Höpfinger bietet auf dem Martinluth­er-platz Hüte an.
Foto: Hochgemuth Helene Höpfinger bietet auf dem Martinluth­er-platz Hüte an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany