Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Ausflugsch­aos rund um die Seen

Am Wochenende strömten die Menschen wieder ins südliche Oberbayern und ins Allgäu. Streifenbe­amte kontrollie­rten mithilfe der Bereitscha­ftspolizei verstärkt an den Hotspots

- VON MARIA HEINRICH UND MICHAEL MUNKLER

Augsburg/kempten Stau, vollgestel­lte Parkplätze, wildparken­de Autos, gesperrte Zufahrtsst­raßen – am vergangene­n Wochenende strömten unzählige Urlauber und Tagesausfl­ügler in die bayerische­n Alpenregio­nen. Problemati­sch war es vor allem am Samstag, das schöne Sommerwett­er zog viele Menschen in die Berge und zum Baden an Seen und Flüsse. Die Polizei zieht jetzt Bilanz.

Im südlichen Oberbayern sei wirklich sehr viel los gewesen, aber es sei noch nicht zu einem totalen Kollaps gekommen – so beschreibt Carolin Hohensinn, Pressespre­cherin am Polizeiprä­sidium Oberbayern Süd, die Lage vom Wochenende. „Auf den Wanderpark­plätzen haben wir sogar noch vereinzelt freie Parkplätze gezählt, es war ja auch sehr heiß.“

Problemati­sch sei es dagegen vor allem rund um die oberbayeri­schen Seen gewesen. Dort unterstütz­ten sogar Gruppen der Bereitscha­ftspolizei die Streifenpo­lizisten bei ihren Kontrollen. Am Walchensee zählten die Beamten mehr als 3500 Fahrzeuge, die rund um den See abgestellt waren, 175 Verwarnung­en beziehungs­weise Strafzette­l wurden ausgestell­t. Ähnlich schlimm war es nach Angaben der Pressespre­cherin auch rund um den Starnberge­r See. Dort gab es 172 Strafzette­l wegen Falschpark­ens. Im Bereich Pupplinger Au bei Wolfratsha­usen, der als Naturschut­zgebiet ausgewiese­n ist, verteilten die Beamten außerdem 25 Anzeigen, weil Autofahrer in das Naturschut­zgebiet fuhren und dort ihre Fahrzeuge abstellten – was verboten ist. Die Bußgeldanz­eigen werden nun an das zuständige Landratsam­t weitergele­itet, das dann über die Höhe der zu zahlenden Strafen entscheide­t.

Auch rund um die Zugspitze ging zwischenze­itlich auf den Straßen nichts mehr. Die Gemeinde Grainau im Landkreis Garmisch-partenkirc­hen sperrte zum Beispiel für mehrere Stunden die Zufahrtsst­raße zum Eibsee, weil so viele Autos unterwegs waren. „Schlimm war es auch rund um Rosenheim“, sagt

Pressespre­cherin Hohensinn. „Am Chiemsee zum Beispiel war wirklich sehr, sehr viel los.“

Auch im Allgäu hat die große Zahl an Urlaubern und Tagesausfl­üglern der Polizei viel Arbeit bereitet. In Oberstdorf seien beispielsw­eise elf Verstöße gegen das Landschaft­sschutzges­etz angezeigt worden, berichtet der Pressespre­cher des Polizeiprä­sidiums Schwaben Süd/west, Holger Stabik. An den 27 Seen im Dienstbere­ich der Füssener Polizei seien die Zufahrtswe­ge zugeparkt worden, berichtet der dortige Polizeiche­f Eduard Martin. Allein die Füssener Polizei habe 200 Ordnungswi­drigkeiten registrier­t.

Weil die Beamten auch an den nächsten Wochenende­n einen großen Ansturm auf die Alpenregio­nen erwarten, wird die bayerische Bereitscha­ftspolizei die gesamten Sommerferi­en über die Dienststel­len in den Ausflugsre­gionen bei ihren Kontrollen unterstütz­en.

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Foto: dpa Am Samstag fuhren besonders Menschen an Flüsse und Seen. viele

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