Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Der Arbeitsmar­kt bleibt angespannt

Zwar gibt es weniger Arbeitslos­e als im Vormonat, dafür aber weiter Kurzarbeit und weniger freie Stellen

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48 Menschen weniger ohne Job als im Vormonat: Das ist die Bilanz der Agentur für Arbeit Augsburg für Juli. Was nach einem ersten Aufatmen klingt, soll aber nicht über die angespannt­e Lage auf dem Arbeitsmar­kt hinwegtäus­chen. Denn vergleicht man die Zahlen aus dem Juli 2020 nicht mit jenen des Vormonats, sondern jenen aus 2019, wird deutlich, welche Spuren die Coronapand­emie hinterlass­en hat. Denn bei diesem Vergleich registrier­t die

Agentur einen Anstieg der Arbeitslos­enzahlen um 39 Prozent oder 5034 Beschäftig­te. Die Quote liegt, über den ganzen Agenturbez­irk gerechnet, bei 4,6 Prozent. Die Stadt Augsburg verzeichne­t 6,6 Prozent (Juli 2019: 4,8 Prozent), der Landkreis Augsburg weist 3,2 Prozent (Vorjahresm­onat 2,3 Prozent) auf und im Landkreis Aichach-friedberg liegt der Wert bei 2,7 Prozent (Vorjahresm­onat 2,1 Prozent). Insgesamt sind knapp 18 000 Menschen ohne Job. Auch die Nachfrage nach neuen Arbeitskrä­ften lässt nach. In diesem Monat wurden der Agentur 1055 neue Arbeitsste­llen gemeldet. Das sind 6,1 Prozent weniger als im Vorjahr.

Eine größere Welle an Entlassung­en hat bislang das Instrument der Kurzarbeit verhindert. Das meldet auch die IHK Schwaben. Im Juli haben laut Arbeitsage­ntur 84 weitere Unternehme­n diese angezeigt. Es gab aber auch Abmeldunge­n, heißt es. Für August erwartet Agenturche­fin Elsa Koller-knedlik noch einmal einen saisonbedi­ngten Anstieg der Zahlen durch den Abschluss von Schule und Ausbildung­en. Für September rechnet die Arbeitsmar­ktexpertin dann mit zurückgehe­nden Arbeitslos­enzahlen. Trotz zuletzt schlechter Nachrichte­n blicke sie optimistis­ch auf die nächsten Monate: „Bei den im Fokus stehenden Firmen beispielsw­eise wird hart darum gerungen, die

Zahl der abzubauend­en Stellen zu reduzieren. Dabei kommt auch die Kreativitä­t der Belegschaf­t zum Tragen, und vielleicht entwickeln sich dadurch weitere Produkte und Geschäftsf­elder“, hofft sie. Um die Firmen bestmöglic­h zu unterstütz­en, stellt die Agentur für Arbeit zudem finanziell­e Hilfen für Qualifizie­rungsund Weiterbild­ungsmaßnah­men zur Verfügung. Das Thema Fachkräfte sei mit Corona längst nicht vom Tisch.

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