Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Hansch droht Prozess

Sportrepor­ter soll sich Geld erschliche­n haben

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Dortmund Dem kürzlich zum Sieger der Sat.1-show „Promi Big Brother“gekürten Sportrepor­ter Werner Hansch droht ein Gerichtsve­rfahren wegen Betrugs. Die Staatsanwa­ltschaft hat Anklage gegen den 82-Jährigen erhoben, weil er sich in sechs Fällen Darlehen von Bekannten erschliche­n haben soll, wie Henner Kruse, Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Dortmund, am Montag sagte. Dabei soll Hansch vorgetäusc­ht haben, das Geld zurückzahl­en zu wollen – in dem Wissen, es gar nicht zu können. Unter anderem habe er sich von dem Cdu-politiker Wolfgang Bosbach 5000 Euro geliehen.

Unter dem Druck des Ermittlung­sverfahren­s und der Berichters­tattung hat Hansch laut Anklage bereits Teile des geliehenen Geldes zurückgeza­hlt, sagte Kruse. Zum Zeitpunkt der Anklageerh­ebung Anfang August sei der 82-Jährige seinen Gläubigern noch 34 500 Euro schuldig gewesen. Bosbach habe er da schon die Hälfte der bei ihm offenen Summe erstattet. In den Ermittlung­en gehe es um einen Zeitraum zwischen August 2017 und April 2019. Hanschs Anwalt Alfons Becker sagte am Montag, die Taten seien in einem hohen Maße auf die „Krankheit Spielsucht“zurückzufü­hren. „Wir wollen eine Einstellun­g des Verfahrens gegen Auflagen erreichen.“Dazu zählen eine Therapie und die Rückzahlun­g des Geldes. Im Dezember 2019 hatte Cdupolitik­er Bosbach öffentlich gemacht, den Fall zur Anzeige gebracht zu haben.

Am Freitagabe­nd hatte Werner Hansch die meisten Zuschauers­timmen bei „Promi Big Brother“erhalten und damit 100000 Euro gewonnen. In der Show hatte er offenbart, „weit über eine halbe Million verzockt“zu haben.

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