Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Manns-bilder

Mancher Experte wird zum Frauenschw­arm, mancher nicht

- VON GREGOR PETER SCHMITZ

Wir wussten ja, dass die Coronaepid­emie im Zweifel ungerecht ist. Der endgültige Beleg ist nun aber erbracht, man muss dafür nur auf zwei Männer schauen: Karl Lauterbach, oberster Corona-talkshower­klärer, und Christian Drosten, oberster…ach, uns fällt zu ihm einfach kein Superlativ mehr ein.

Drosten löste mit seinen stets als sanft-wuschelig beschriebe­nen Locken schon durch die unsanfte Ankündigun­g einer Sommerpaus­e panischen

Trennungss­chmerz gerade bei weiblichen Fans aus. Seiner Ratgeber-rückkehr diese Woche wurde entgegenge­fiebert, als müsse er bei jedem öffentlich­en Auftritt befürchten, unter einem Berg von Büstenhalt­ern begraben zu werden (zum Glück nimmt Drosten vor allem Podcasts auf, da sähe man das nicht so). Junge Frauen in Berlin berichten glaubwürdi­g, sich in den Schlaf zu weinen beim bloßen Gedanken, dass ihre Freundin Drosten beim Joggen gesichtet habe, sie aber nicht. Ähnliche Phänomene sind von Karl Lauterbach nicht überliefer­t. Zumindest manche Frauen in seinem Leben scheint er eher nachhaltig zu verärgern. Lauterbach­s Ex-gattin hat gerade, in einer Talkshow, gegen dessen Corona-fachkompet­enz gestichelt, er sitze einfach zu oft in Talkshows. Außerdem habe ihr Ex beim Studium in Harvard nur „Health Policy“belegt, nicht Epidemiolo­gie wie sie. Diese Frau hatte vorher schon mal gesagt, Lauterbach solle ja nicht Minister werden, sie kenne ihn schließlic­h. Der erklärte Nicht-salz-esser Lauterbach lud als Reaktion seinen Lebenslauf hoch, er habe sehr wohl Epidemiolo­gie belegt. Oje! Ob alles würziger würde, wenn Lauterbach, wie der ganze Kerl Drosten, einfach auch mal Salz essen würde?

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Fotos: dpa Karl Lauterbach (links) und Christian Drosten.

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