Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Noten gibt es auch zu Hause
Neue Regeln für Homeschooling
München Schon am Montag hatten der bayerische Ministerpräsident Markus Söder und Kultusminister Michael Piazolo gemeinsam mit Schülern, Eltern und Lehrern beschlossen, für die ersten beiden Schulwochen eine Maskenpflicht im Unterricht für alle Schüler ab der fünften Klasse einzuführen. Nun hat diesem Beschluss auch das bayerische Kabinett zugestimmt.
Im Anschluss an die Kabinettssitzung am Dienstag in München machte Kultusminister Piazolo außerdem klar, dass der Freistaat auch neue Standards für den Unterricht zu Hause festgelegt hat. Denn Piazolo kann nicht ausschließen, dass es trotz der getroffenen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen nicht doch noch vereinzelt aufgrund von Corona zu Schulschließungen kommt. Steigt in einem Landkreis die Zahl der Neuinfizierten auf 50 oder mehr Einwohner je 100000 innerhalb einer Woche, sollen Schüler zudem im Wechsel in der Schule und daheim unterrichtet werden.
Für den Fall, dass Schüler wieder daheim unterrichtet werden müssen, hat Bayern den Distanzunterricht, wie Piazolo es nannte, nun in die Schulordnung aufgenommen. Dieser Schritt „erleichtert es, mündliche Leistungsnachweise zu fordern“, erklärte er. Das heißt so viel wie: Zumindest benotete Abfragen können wieder stattfinden.
Und noch etwas anderes hat das Kabinett gelockert: das Handyverbot an Schulen. Damit Schüler die Corona-warn-app nutzen können, ist es ihnen in Zukunft erlaubt, das Handy im Unterricht eingeschaltet zu lassen – solange es stummgeschaltet ist, in der Tasche bleibt und auch nur zur Benutzung dieser App. Piazolo sagte dazu: „Meine Position war immer, dass wir ermöglichen, dass die App eingesetzt werden kann.“Allerdings glaubt er auch, dass die App in der Schule nur eingeschränkt sinnvoll ist. „Ich gehe aber davon aus, dass wir in der Schule wissen, wer wann wo ist. Die Funktion der Corona-app hat an der Schule nicht die ganz große Wirkung.“