Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Mysteriöse­r Fahrgast

Taxifahrer trifft auf Musikliebh­aber

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Ein Kölner Taxifahrer und ein mysteriöse­r älterer Herr mit einer Vorliebe für Violinkonz­erte kommen in Theres Essmanns Novelle „Federico Temperini“zusammen. Der Taxifahrer Jürgen Krause steckt mittendrin in den Problemen eines Vaters, der seinen pubertiere­nden Sohn nur noch alle zwei Wochen sehen kann und befürchtet, das eigene Kind an den neuen Mann seiner Exfrau zu verlieren. Der mysteriöse ältere Herr scheint sich ganz in der Musik verloren zu haben. Letzterer beauftragt Ersteren abendweise als Chauffeur zur Philharmon­ie, bis aus den rein berufliche­n Fahrten mehr wird.

„Federico Temperini“ist der Debüt-roman von Theres Essmann, 1967 geboren. Sie erzählt die ungewöhnli­che Begegnung unaufgereg­t und präzise. Je besser sich beide kennenlern­en, desto präsenter wird auf den 164 Seiten auch ein Dritter, längst Verstorben­er: der Geiger Niccolò Paganini, über den Krause und sein Fahrgast Federico Temperini sich beginnen anzufreund­en, bis Krause langsam das Lebensdram­a dieses älteren Herren versteht. Ein Debüt, das gespannt macht auf mehr.

Theres Essmann: Federico Temperini. Klöpfer, Narr; 164 Seiten, 18 Euro

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