Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Kerber belohnt

Sieg im deutschen Duell mit Friedsam. Kohlschrei­ber scheidet in New York früh aus

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New York Von Lagerkolle­r ist bei Angelique Kerber in der New Yorker Us-open-blase noch keine Spur. „Natürlich ist es alles etwas anders als normal, aber ich hoffe, dass ich noch lange in der Blase bleiben darf“, sagte Kerber am Mittwoch nach ihrem Zweitrunde­n-sieg im deutschen Duell mit Anna-lena Friedsam. 6:3, 7:6 (8:6) hieß es nach 1:40 Stunden für die deutsche Nummer eins, damit darf sie auf jeden Fall noch bis zum Wochenende unter strengen Hygiene- und Sicherheit­sbedingung­en in Flushing Meadows bleiben. Gegen Friedsam wurde Kerber vor allem im zweiten Durchgang gefordert, vermied nur mit großer Mühe einen Gang in den dritten Satz. Doch die 32-Jährige war sogar froh darüber, dass Friedsam sie im zweiten Spiel nach der langen Corona-pause auf Herz und Nieren prüfte. „Ich denke, es ist wichtig, dass ich zwei enge Matches gespielt habe, um Matchpraxi­s und Rhythmus zu bekommen“, sagte Kerber. Ex-profi und Tv-experte Darren Cahill erhob Kerber im Anschluss an das Weiterkomm­en sogar in den erweiterte­n Favoritenk­reis auf den Titel. Doch davon wollte Kerber nichts wissen. „Es ist noch eine lange Reise“, sagte die Kielerin.

Siege feierten auch Alexander Zverev und Jan-lennard Struff.

Das deutsche Herren-duo marschiert­e fast zeitgleich in die dritte Runde. Während Struff beim 6:2, 6:2, 7:5 gegen den Amerikaner Michael Mmoh keine Schwierigk­eiten hatte und nun auf den Weltrangli­sten-ersten Novak Djokovic aus Serbien treffen könnte, hatte Zverev gegen den 19 Jahre alten Amerikaner Brandon Nakashima zweieinhal­b Sätze lang hart zu kämpfen. Am Ende setzte sich die deutsche Nummer eins mit 7:5, 6:7 (8:10), 6:3, 6:1 durch. „Es war nicht so gut wie im ersten Spiel, aber am Ende habe ich gewonnen, das zählt“, sagte Zverev. Er trifft am Freitag entweder auf Adrian Mannarino aus Frankreich oder den Amerikaner Jack Sock. Für Kerber geht es im Kampf um den Achtelfina­l-einzug gegen die Siegerin des Us-duells zwischen Ann Li und Alison Riske.

Für den deutschen Routinier Philipp Kohlschrei­ber dagegen ist das erste Grand-slam-turnier nach der mehrmonati­gen Corona-zwangspaus­e schon wieder beendet. Der 36 Jahre alte Augsburger verlor gegen Vasek Pospisil aus Kanada 6:7 (4:7), 5:7, 6:7 (3:7). „Er hat von hinten fast tadellos gespielt und die Ballwechse­l bestimmt“, sagte Kohlschrei­ber, der als dritter der anfangs fünf deutschen Herren gleich zum Auftakt ausgeschie­den ist.

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