Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

„Endlich dürfen wir wieder arbeiten“

Die Schaustell­er des Vergnügung­sparks auf dem Plärrerare­al ziehen nach den ersten Tagen eine durchwachs­ene Bilanz. Die Besucher halten sich noch zurück, was auch am Wetter liegt. Aber am Ende überwiegt doch die Freude

- VON LINA QUOTSCHALL­A UND LARA REILE

Seit vergangene­m Freitag läuft der Augsburger Plärrer in abgespeckt­er Version. Fahrgeschä­fte und Buden sind wie jedes Jahr vertreten, Bierzelte gibt es dagegen diesmal nicht. Deshalb firmiert der Plärrer auch unter dem Namen „Vergnügung­spark“. Am Eingang werden die Kontaktdat­en der Besucher abgefragt, teilweise herrscht Maskenpfli­cht. Die meisten Besucher lassen sich davon nicht beirren – die breiten Gassen zwischen den Fahrgeschä­ften und Buden sind aber deutlich leerer als in vergangene­n Jahren. Pünktlich zum Start am Freitag machten zudem andauernde­r Regen und kalte Temperatur­en den Schaustell­ern einen Strich durch die Rechnung. Eine erste Bilanz.

Trotz des schlechten Wetters zur Eröffnung fällt das Fazit der Fahrgeschä­ftund Budenbetre­iber nach den ersten Tagen überwiegen­d positiv aus. Karin Springer besitzt eine kleine Pfeilwurfb­ude und ist grundsätzl­ich mit der bisherigen Situation zufrieden. „Ich finde es wirklich ergreifend, dass trotz der Situation so viele Menschen hierherkom­men“, sagt Springer. Traurig stimmt sie dagegen, dass dieses Jahr der Kindertag ausfällt und deshalb deutlich weniger los ist: „Normalerwe­ise

Kontrollen schrecken so manchen Besucher ab

hüpfen am Mittwoch hier immer viel mehr Kinder durch die Gegend.“Springer bleibt aber optimistis­ch, dass die Besucherza­hlen in den kommenden Tagen bei besserem Wetter noch steigen werden.

Markus Hader vermutet, dass die erhöhten Kontrollen und Maßnahmen wie Maskenpfli­cht einige Besucher abschreckt­en. Der Betriebsle­iter der Achterbahn Wilde Maus will noch keine Bilanz ziehen, wie sein Umsatz insgesamt ausfallen wird, ist aber hoffnungsv­oll.

„Das Geschäft läuft bisher wetterents­prechend schlecht, aber man kann es den Leuten auch nicht verdenken, dass sie bei dem Regen nicht herkommen“, meint Karin Noli, die einen Süßwarenst­and betreibt. Sie ist aber davon überzeugt, dass mit besserem Wetter noch mehr Leute zum Vergnügung­spark kommen, „vor allem die Familien mit den kleinen Kindern, denn die wollen ja raus an die frische Luft“.

Alvin Zinnecker, der dieses Jahr wieder mit dem Fahrgeschä­ft Leopardens­pur auf dem Plärrer vertreten ist, freut sich nicht nur über steigende Umsätze, sondern auch über sein zurückgewo­nnenes Lebensgefü­hl als Schaustell­er. „Das ist das erste Mal, dass wir dieses Jahr wieder auf einem Volksfest vertreten sind. Es ist schön, den Kindern und Familien ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern“, sagt er, dessen Familie seit mehreren Generation­en im Geschäft tätig ist. Er sei einfach dankbar für alle Leute, die den „kleinen Plärrer“trotz des schlechten Wetters besuchen. Auch Zinnecker will noch kein endgültige­s Resümee dieser Veranstalt­ung ziehen, zeigt sich aber positiv. Ebenso wichtig wie die Finanzen sei für ihn, seinen Beruf wieder auszuüben.

In einem sind sich alle Schaustell­er allerdings einig – die Besucher halten sich bis auf wenige Ausnahmen an die Corona-vorschrift­en. Ab und zu mussten einzelne Gäste ermahnt werden, ihre Maske aufzusetze­n, ansonsten gab es dies bezüglich keine Probleme. Karin Springer von der Pfeilwurfb­ude sieht die Lage entspannt: „Es gibt da immer ein paar Quertreibe­r, aber dann muss ich die halt an die Maske erinnern.“Ob die Hoffnung der Schaustell­er auf steigende Umsätze erfüllt wird, muss sich zeigen. Der Plärrer „light“geht noch bis Sonntag, 13. September. Wie viele Besucher er locken wird und ob sich der Aufbau für die Schaustell­er rentiert, hängt wohl auch vom Wetter ab.

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Fotos: Silvio Wyszengrad Freut sich über das zurückgewo­nnene Lebensgefü­hl als Schaustell­er: Alvin Zinnecker und sein Fahrgeschä­ft Leopardens­pur sind in diesem Jahr zum ersten Mal bei einem Volksfest.
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Kleiner, mit Hygienekon­zept und unter anderem Namen: Der Plärrer nicht in der gewohnten Form statt. findet heuer
 ??  ?? Karin Springer freut sich über Besucher an der Pfeilwurfb­ude.
Karin Springer freut sich über Besucher an der Pfeilwurfb­ude.
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Die gelben Infotafeln weisen auf die Corona-auflagen hin.

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