Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Leserbriefe
Nachdenken über das Ende
Zu „Fischertag muss Frauen zulassen“(Seite 1) vom 1. September:
Wieder eine Blüte des seltsamen Gleichberechtigungswahns unserer Zeit: Auch Frauen dürfen sich voll im jahrhundertealten, tierquälerischen Fischertags-spektakel einbringen. Nachdenken über sein Ende wäre sinnvoller.
Hansjörg Schupp, Appetshofen
Beschämend
Ebenfalls dazu:
Das Memminger Gerichtsurteil, dass nun auch zusätzlich Frauen sich an der traditionellen Ausfischung des Memminger Stadtbachs beteiligen dürfen, finde ich beschämend. Handelt es sich doch dabei im Wesen um eine tierquälerische Aktion, die Tiere zu einer Sache degradiert, der man anscheinend zur allgemeinen Belustigung Stress und Leid zufügen darf. Im Sinne einer echten weiblichen und männlichen Emanzipation von nicht mehr zeitgemäßen Traditionen hätte mir aber stattdessen eine Klage Respekt eingeflößt, die die vorrangige Berücksichtigung des Tierwohls bei dieser Veranstaltung zum Ziel gehabt hätte.
Lois Rinner, Ziemetshausen
Lehrer brauchen Sauerstoff
Zu „Schüler müssen im Unterricht Maske tragen“und dem Kommentar „Eine erträgliche Zumutung“von Henry Stern (beides Seite 1) vom 1. September: „Ein längeres Maskentragen beeinträchtigt bei Schülern die Leistungsfähigkeit.“Was ist mit den Lehrern? Von ihnen wird erwartet, dass sie lauter reden, damit sie auch hinten im Klassenzimmer verstanden werden. Dafür brauchen sie mehr Sauerstoff, den sie aber durch die Maske nicht bekommen – im Gegenteil, sie atmen die verbrauchte Luft immer wieder ein. Der resultierende Sauerstoffmangel im Gehirn führt zu Kopfschmerzen und Schwindel. Wer wird das unbeschadet mehrere Stunden am Stück überstehen? Zusätzlich leiden die Stimmbänder.
Hier werden die Lehrer bereits in den ersten beiden Wochen nach den Ferien wieder verschlissen. Wenn sich zusätzlich zu denen, die als Risikopersonen vom Präsenzunterricht befreit sind, noch etliche krankmelden müssen, können die Schulen auch dichtmachen. Ich halte Mund-nasen-masken als Schutz vor einer Verbreitung des Virus durchaus für sinnvoll, aber hier hätte man sich etwas anderes überlegen müssen.
Wolfgang Appelt, Bobingen
Trump wird wieder gewählt!
Zum Leitartikel „Warum Trump bleiben wird“von Gregor Peter Schmitz vom 1. September:
Herr Schmitz täuscht sich! Die Amerikaner werden ihn wieder wählen! Biden spricht über Coronabewältigung. Die Amerikaner aber sind überzeugt und glauben, das selbst in den Griff zu bekommen. Trump verspricht „Law and Order“. Das ist für sie viel wichtiger! Meine Freunde in North Carolina sprechen nur darüber! Sie begrüßen auch die Mauer wegen illegaler Einwanderer. Sie haben nichts gegen Zuwanderung – aber nur mit Kontrolle, weil dann die illegalen Beschäftigungen wegfallen würden zum Wohle der eigenen Arbeitsuchenden! Trump verspricht auch, gegen den Lobbyismus in Washington vorzugehen – und da spricht er nach meinem Eindruck dem Großteil der Amis aus der Seele!
Josef Spreng, Zahling
Betrifft: Die Großdemo
Zu „Wutbürger ziehen durch Berlin“(Die Dritte Seite) vom 31. August:
In dem Artikel wird für meine Begriffe einiges falsch und undifferenziert dargestellt. Für den 29. August waren in Berlin 112 Demonstrationen angemeldet. Eine davon war die Kundgebung an der Siegessäule, von „Querdenken 711“ angemeldet, und eine weitere der Demonstrationszug durch Berlin zur Kundgebung, angemeldet von „Querdenken Dresden“. Diese beiden Demos waren die „Großdemo“. Weder bei der „Querdenken 711“-Kundgebung noch beim Demonstrationszug von „Querdenken Dresden“war eine Mund-nasenbedeckung Auflage. Das wird mehrmals im Artikel falsch behauptet, die Auflagen können auf der Website von „Querdenken 711“problemlos nachgeprüft werden, ebenso, dass „Querdenken 711“in den Videos aufgerufen hat, friedlich zu bleiben, bei der Großdemo ging es um Frieden, Freiheit und Wiederherstellung der Grundrechte. Ebenso hat der Verfassungsschutz festgestellt, dass „Querdenken“für Rechtsextreme nicht anschlussfähig ist.
Die „Reichsbürger“versammelten sich vor dem Reichstag und eine ähnliche Gruppierung vor der Russischen Botschaft, die hatten eigene Bühnen und „eigene“Polizeizüge und waren separiert. Der Zug der Großdemo von „Querdenken“wurde wegen der Gesinnung, die Grundrechte einzufordern, zunächst vom Innensenator Geisel verboten. Letztlich schaut alles auf die paar Reichsbürger, die den Reichstag stürmen wollten. Jedoch die Botschaft friedlicher Demonstranten der „Querdenken“-demo und -Kundgebung, die ihre Grundrechte, Frieden und Freiheit fordern, wird ausgeblendet.
Henriette Herdmann, Stadtbergen
Wie können Sie dieses Bild auf der Titelseite abdrucken und damit dem Triumph der Demokratiegegner so ein breites Forum bieten? Etwa nur für diesen billigen, schiefen Schröder-gag?
Wiebke Thomaschewski, Kempten, zum Titelbild „Er will da rein“vom 31. August