Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wirte brauchen Hilfe
Urige Wirtshäuser, kreative Gourmettempel oder der kleine Italiener um die Ecke: Sie alle eint, dass sie durch die Coronakrise schwer gebeutelt sind. Aber sie haben noch etwas gemeinsam: Sie machen unsere Städte lebendig, sind Orte, an denen man zusammensitzt, sie nehmen uns mit auf kulinarische Entdeckungsreisen. Die Gastronomie ist ein Kulturgut, ein wichtiger Teil unseres gesellschaftlichen Lebens – und klar ist: Ihr muss unbedingt geholfen werden, damit es auch in Zukunft eine so große Vielfalt an Restaurants und Wirtshäusern gibt.
Dass derzeit gefordert wird, die mancherorts verbotenen Heizpilze in diesem Herbst und Winter überall zu erlauben, ist nachvollziehbar – und auch richtig. Denn dadurch bekommen die Gastronomen, die in den ersten Monaten dieses Jahres massive Umsatzeinbußen verkraften mussten, die Chance, Menschen im Außenbereich zu bewirten, die sich aus Angst vor einer Corona-infektion ungern in geschlossenen Räumen aufhalten.
Allerdings muss das eine absolute Ausnahme sein. Denn die Geräte stoßen jede Menge Kohlendioxid aus. Der Klimaschutz, der in Zeiten der Pandemie ohnehin nicht mehr so präsent ist wie zuvor, darf nicht vergessen werden. Und er darf auch nicht geopfert werden, um einen Wirtschaftszweig zu retten. Vielmehr ist der Staat gefragt, der den krisengeschüttelten Gastwirten unter die Arme greifen muss.
Im nächsten Jahr, wenn es hoffentlich wirksame Mittel gegen das Virus gibt, muss wieder zu den strengen Regelungen, die in vielen Kommunen für den Betrieb von Heizpilzen gelten, zurückgekehrt werden.
Lesen Sie dazu auch den Artikel auf der zweiten Bayern-seite.