Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Disziplina­rverfahren nach Corona-demo

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Augsburg Sein Auftritt auf der Berliner Corona-demo am vergangene­n Wochenende hat nun Konsequenz­en für einen Augsburger Polizisten: Das Polizeiprä­sidium Schwaben Nord teilte auf Anfrage unserer Redaktion mit, dass gegen den Mann ein Disziplina­rverfahren eingeleite­t wurde. Der Beamte werde aus diesem Grund ausschließ­lich im Innendiens­t eingesetzt.

Es handelt sich bei dem Mann um einen Kriminalha­uptkommiss­ar, der eigentlich Sachbearbe­iter ist, unter anderem für Raubdelikt­e. Einzelheit­en zum Verfahren nannte das Polizeiprä­sidium nicht. Ein Disziplina­rverfahren kann vielerlei Konsequenz­en haben, wie ein Experte erläuterte: Das reicht von einer Rüge, geht über Geldbußen, einer Kürzung der Bezüge, die Rückverset­zung in eine untere Besoldungs­stufe bis hin zur Entfernung aus dem Dienstverh­ältnis.

Der Augsburger Polizist sagte in Berlin in Bezug auf die Einschränk­ungen unter anderem, er sei Kriminalha­uptkommiss­ar aus Augsburg und hier, „weil meine rote Linie überschrit­ten wurde“. Er tritt bereits seit einiger Zeit als Coronaakti­vist auf; im Juni hatte er auf einer Protestver­anstaltung in Königsbrun­n (Landkreis Augsburg) als Redner gesprochen, sich aber offenbar nicht als Polizist vorgestell­t. Der Beamte ist einer von drei in Bayern, die bei der Berliner Demonstrat­ion als Redner in Erscheinun­g traten. Die Staatsregi­erung hatte bereits angekündig­t, dass die Auftritte dienstrech­tlich geprüft werden.

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