Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Das ewige Duell der Frauen
FC Bayern jagt den VFL Wolfsburg
Augsburg Zwischen dem Saisonfinale und dem Anpfiff der neuen Spielzeit liegen nur fünf Tage. Am vergangenen Sonntagabend verlor die Frauenfußball-mannschaft des VFL Wolfsburg das Finale der Champions League gegen Lyon mit 1:3, bereits am Freitag eröffnet der deutsche Meister die Bundesligasaison mit der Partie gegen die SGS Essen. Der FC Bayern München, in der vergangenen Saison mit acht Punkten Rückstand auf dem zweiten Platz, hat am Sonntag im Bayerncampus den SC Sand zu Gast.
Vier Mal in Folge gewannen die Niedersachen den Titel, vier Mal kamen die Bayern nur als Vizemeister ins Ziel. Zuletzt dominierten die Frauen des Männer-triple-siegers 2015 und 2016 das Oberhaus – Trainer war damals der gebürtige Krumbacher Thomas Wörle. An diese Erfolge möchten die Münchnerinnen wieder anknüpfen, sie wollen die Vorherrschaft der Wölfinnen beenden und wieder für mehr Spannung in der Eliteliga sorgen. Aus den Ambitionen macht auch Trainer Jens Scheuer kein Hehl. „Wir wollen deutscher Meister werden“, erklärte der Bayerncoach gegenüber dem Fachmagazin Kicker. Deshalb waren die Oberbayern auf dem Transfermarkt besonders fleißig. Zwar verließ mit Nationalspielerin Melanie Leupolz, die nach London zum FC Chelsea wechselt, eine wichtige Spielerin den Verein, doch die Namen der Neuzugänge können sich sehen lassen. Mit Lea Schüller und Marina Hegering (beide SGS Essen) sowie Klara Bühl (SC Freiburg) kommen gleich drei Nationalspielerinnen in die bayerische Metropole. Auch die Schwedin Hanna Glas (Paris St.germain) und die Französin Viviane Asseyi (Bordeaux) werden das Scheuerteam wohl verstärken.
Fachleute gehen davon aus, dass sich der VFL Wolfsburg auf einen harten Kampf einstellen muss. Trotzdem geht das Team von Coach Stephan Lerch wieder als Favorit ins Rennen. Denn der Kader der Frauen aus der Autostadt ist immer noch hervorragend besetzt und konnte mit Kathrin Hendrich (FC Bayern), Lena Oberdorf (SGS Essen) und Pauline Bremer (Manchester City) weiter verstärkt werden. Allerdings, der Abgang der dänischen Nationalspielerin Pernille Harder wiegt schwer. Die Fußballerin des Jahres verdient künftig auf der Insel beim FC Chelsea ihre Brötchen.
Erstmals bekommt die Bundesliga in der kommenden Runde einen dritten Startplatz in der Königsklasse. Das heißt: Sollten Wolfsburg und die Bayern wieder enteilen, können sich Klubs wie die TSG Hoffenheim, Eintracht Frankfurt oder auch Turbine Potsdam Chancen auf eine Fahrkarte für den internationalen Wettbewerb ausrechnen. Apropos Eintracht Frankfurt. Am Main schloss sich der siebenfache Titelträger 1. FFC der Eintracht an. Mit großen Zielen halten sich die Verantwortlichen allerdings noch zurück. „Wir sind demütig“, erklärt Manager Siggi Dietrich. Das sind sie auch in Potsdam. Dort gehen die Verantwortlichen in Sachen Trainer neue Wege. Der ehemalige Bundesligaprofi Sofian Chahed (Hertha BSC, Hannover 96) betreut künftig das Team des Titelträgers von 2006 und 2012. Werder Bremen und der SV Meppen sind neu im 12er-feld. Die Vereine der Frauen-bundesliga VFL Wolfsburg, FC Bayern München, TSG Hoffenheim, Turbine Potsdam, SGS Essen, Eintracht Frankfurt, SC Freiburg, SC Sand, MSV Duisburg, Bayer 04 Leverkusen, Werder Bremen, SV Meppen