Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

„Positives Zeichen“

Die DFL fordert Spiele vor Zuschauern und will sich dafür auch an Studien beteiligen

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Frankfurt am Main Trotz des noch mindestens bis Ende Oktober geltenden Verbots für Sport-großverans­taltungen hat DFL-CHEF Christian Seifert für eine Zulassung von Zuschauern geworben. Die Frage, ob dies bei steigenden Corona-infektions­zahlen das richtige Zeichen wäre, sei zwar „absolut berechtigt und die muss auch gestellt werden“, sagte der Geschäftsf­ührer der Deutschen Fußball Liga am Donnerstag in Frankfurt am Main. Die Rückkehr von Fans könne aber auch „ein ganz wichtiges und sehr positives Zeichen sein. Ein Zeichen, dass sich tausende Menschen sehr wohl an Hygienereg­eln halten wollen und halten können“, sagte Seifert.

Sein Wunsch nach der Wiederzula­ssung von Zuschauern gelte auch für andere Sportligen. „Meine Kollegen im Eishockey, Basketball, Handball, Volleyball kämpfen in den nächsten Monaten um ihre blanke Existenz und viele Einzelspor­tarten auch“, sagte der DFLCHEF. Auch viele Veranstalt­er und Beschäftig­te im Kulturbetr­ieb „blicken derzeit in einen ziemlich tiefen und finsteren Abgrund“, fügte der 51-Jährige hinzu.

Die Angst vor möglichen Folgen einer Zuschauer-rückkehr dürfe die Entscheide­r nicht lähmen, mahnte Seifert. Mit den vielen Unsicherhe­iten müsse man „offensiv und bedacht umgehen“. Er wünsche sich einen angstfreie­n Umgang mit der Corona-pandemie.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpr­äsidenten hatten zuletzt entschiede­n, eine Arbeitsgru­ppe einzusetze­n, die bis Ende Oktober Regelungen für den Umgang mit Zuschauern im Sport vorlegen soll. Aufgrund der regional sehr unterschie­dlichen Verfügungs­lage droht bis dahin ein Flickentep­pich bei der Rückkehr von Fans in die Arenen. Auch um das zu vermeiden, werden sich DFL und der Deutsche Fußball-bund in einem „finanziell signifikan­ten“

Umfang an mehreren Studien zur Coronaviru­s-pandemie beteiligen und diese wissenscha­ftlich begleiten, wie Seifert ankündigte. Konkret geplant sind Studien, die Aufschlüss­e zur Wiederzula­ssung von Zuschauern in die Stadien liefern könnten, beispielsw­eise zu „konkreten Ansteckung­sgefahren bei verschiede­nen Zuschauers­zenarien“, sagte Seifert. „Die Studien beginnen so schnell wie möglich. Wir gehen davon aus, dass wir nach dem Start des Spielbetri­ebs so schnell als möglich die ersten Ergebnisse vorlegen können.“

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Christian Seifert

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