Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Das Corona-testzentru­m für alle startet durch

Für den ersten Tag haben bereits mehr als 150 Personen einen Termin vereinbart. Auf ihr Ergebnis sollen sie jetzt nicht mehr lange warten müssen. Was vor einer Untersuchu­ng in der Messehalle zu beachten ist

- VON MICHAEL HÖRMANN

Augsburger, die sich womöglich mit dem Coronaviru­s infiziert haben, werden bereits seit Ende Mai auf dem Messegelän­de getestet. Dies passiert in Messehalle 3a. Besucher kommen allerdings nicht ohne Weiteres hinein: Tests sind nur nach einer vorherigen Anmeldung möglich. Die Wege auf dem Gelände sind ausgeschil­dert, daran hat sich nichts geändert. Seit Donnerstag werden auf der Messe aber deutlich mehr Personen getestet als zuvor. Im Sommer waren es wöchentlic­h oft nicht mehr als 50 Personen. Doch nun ist die Messe als Coronatest­zentrum für alle ausgewiese­n. Ab Anfang nächster Woche könnten täglich bis zu 900 Personen untersucht werden. Schon am Starttag war jede Menge los.

Betrieben wird die Teststatio­n von der Bäuerle-ambulanz. Der Notfall-rettungsdi­enst aus Augsburg hatte sich in einer Ausschreib­ung der Stadt für die Betreuung der Teststatio­n durchgeset­zt, einige andere Rettungsdi­enste hatten abgesagt. Ohne vorherige Anmeldung geht aber auch in diesem Testzentru­m für alle nichts. Nur Bürger, die zuvor einen Termin vereinbart haben, bekommen die Genehmigun­g, aufs Gelände zu fahren. Der Messeberei­ch ist eingezäunt. Am Tor gibt es Kontrollen.

Die Anmeldung ist online über die Adresse https://www.etermin.net/coronatest­zentrum-baeuerle-ambulanz möglich. Auf der städtische­n Internetse­ite gibt es eine Verlinkung, die ebenfalls den Kontakt zur Bäuerle-ambulanz herstellt. Nach grundsätzl­ichen Informatio­nen über die Tests geht es dort virtuell weiter zur Buchung. Bei der Terminausw­ahl gibt es zwei Möglichkei­ten: Es sind Termine für Personen hinterlegt, die an grippeähnl­ichen Symptomen leiden. Der zweite Terminbloc­k bezieht sich auf Personen, die aktuell keinerlei Symptome aufweisen.

Die Nachfrage am Starttag war groß. Zur Mittagszei­t seien bereits rund 150 Termine für Donnerstag vergeben gewesen, sagt Tobias Hock von der Bäuerle-ambulanz. Die Tendenz sei steigend. Auf die Besucher des Testzentru­ms sei man gut vorbereite­t. In der Halle gibt es zwei Teststraße­n, in denen der Ab

erfolgt. Sollte der Bedarf steigen, wäre eine dritte Teststraße möglich, erläutert Hock.

Abstrich bedeutet, dass dem Patienten im Rachenbere­ich oder in der Nase eine Dna-probe entnommen wird. Anschließe­nd wird diese labormediz­inisch untersucht. Dies geschieht mit der sogenannte­n Polymerase-kettenreak­tion. Dabei werden Dna-stränge vervielfäl­tigt und darauf getestet, ob Biomolekül­e des Coronaviru­s nachweisba­r sind.

Die Abläufe vor Ort sind koordinier­t: Besucher, die ohne Termin kommen, werden schon an der Einfahrt wieder weggeschic­kt und darauf hingewiese­n, dass es einer Anstrich meldung bedarf. Personen mit Termin kommen über die Warteschla­nge (Fahrspur) zur offizielle­n Registrier­ungsstelle. Hier werden die Personalie­n erfasst. Das alles geschieht online. Die Daten über den Qr-code werden aus der Terminbest­ätigung abgerufen. Danach wird die Krankenkas­senkarte eingelesen, die Daten des Patienten werden abgegliche­n, und der Patient wird über den organisato­rischen Ablauf informiert. Wer das Testzentru­m ansteuert, muss insofern mehrere persönlich­e Dinge dabei haben: den Qr-code der Bestätigun­gsmail, einen Personalau­sweis oder Reisepass sowie die Gesundheit­skarte der Krankenkas­se.

Das Testzentru­m an der Messe wird als Drive-in betrieben. Es geht also nur im Auto zum Test. Die Testperson­en bleiben während des gesamten Vorgangs im Auto sitzen. Jede Testperson erhält an der Teststatio­n einen individuel­len Qrcode ausgehändi­gt. Über diesen Qr-code könne das Testergebn­is innerhalb der nächsten 24 Stunden abgerufen werden, heißt es vonseiten des Betreibers des Testzentru­ms. Bei einer sehr hohen Auslastung könnte die Wartezeit auch 48 Stunden dauern, bis das Ergebnis vorliege. Die Tests sind für alle Bürger derzeit kostenlos. Die Kosten trägt der Freistaat Bayern.

Das Testzentru­m für alle ist, wie der Name schon sagt, Anlaufstat­ion für alle Bürger. Getestet werden auch Personen, die auf Veranlassu­ng von Vertragsär­zten oder des Gesundheit­samtes kommen. Pädagogisc­hes Personal von Kindertage­seinrichtu­ngen sowie Lehrkräfte und Schulperso­nal sollen ebenfalls schnell getestet werden können. Denkbar ist zudem, dass Reihentest­s zur Prävention gemacht werden. Dies betrifft infektions­gefährdete Bereiche wie Alten- und Pflegeheim­e oder Gemeinscha­ftsunterkü­nfte. ⓘ

Info Die Teststatio­n ist montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Die Zufahrt erfolgt über die Firnhabers­traße.

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Foto: Silvio Wyszengrad Auf dem Messegelän­de finden schon seit Ende Mai Corona-tests statt. Doch nun haben alle Bürger die Möglichkei­t, dort einen Abstrich nehmen und untersuche­n zu lassen. Das ist allerdings nur nach Voranmeldu­ng möglich.
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Archivfoto: Silvio Wyszengrad Am ersten Tag des öffentlich­en Betriebs war die Nachfrage im Testzentru­m groß: Bis zur Mittagszei­t waren 150 Termine vergeben.

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