Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Vom Glück des Findens
Wie ein Surfbrett 8000 Kilometer entfernt wieder auftauchte
Verlieren und Finden. Beides gehört zum Leben wie die Freude und die Trauer. Dabei verlieren wir die meisten Dinge gar nicht so richtig, sondern verlegen sie nur. Es handelt sich also korrekterweise nur um einen zeitweiligen Verlust. Tägliche Beispiele? Das Handy, der Geldbeutel oder die Kreditkarte. Und das Wiederfinden ist meist mit einem herrlichen Glücksgefühl verbunden.
So muss es auch Doug Falter auf Hawaii gegangen sein. Der hatte sein Surfbrett nicht einfach nur verlegt, sondern es schien tatsächlich verloren. Eine gewaltige Welle hatte ihn vor über einem halben Jahr von seinem Brett gespült. Das war unauffindbar weg, so schien es zumindest. Fischer auf den Philippinen nämlich machten etwa 8000 Kilometer entfernt vor kurzem einen Fund – und, man ahnt es schon, es handelte sich um Falters Surfbrett.
Dank des Internets und der sozialen Medien ist die Welt ja inzwischen ein Dorf. Und so hat die Nachricht, dass das Surfbrett wiedergefunden wurde, Falter über den Onlinedienst Instagram erreicht. Möglich gemacht hatte das ein philippinischer Grundschullehrer. Er hatte das verwitterte Surfbrett für 2000 Pesos, das sind umgerechnet etwa 33 Euro, gekauft und den Us-hersteller des Boards kontaktiert, der ein entsprechendes Bild über die sozialen Medien teilte. „Als ich das Foto sah, konnte ich es nicht glauben. Ich dachte fast, es sei ein Witz“, sagte Falter. Er sei sich sicher gewesen, dass sein Surfbrett nie wieder gefunden werden würde.
Jetzt will der Surfer auf die Philippinen reisen, dem hilfsbereiten Lehrer dort ein Anfängerbrett mitbringen und gegen sein eigenes zurücktauschen. Auch erste Surfstunden will Falter dem Mann anbieten.
Ja, das Leben schreibt oft wunderbare Geschichten.