Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Leserbriefe Geld effektiv einsetzen
Zum Kommentar „Abschied vom Masterplan“von Christian Grimm (Seite 1) vom 19. September:
Der Vergleich der deutschen Klimapolitik mit den wirtschaftspolitischen Zielsetzungen der DDR ist ein gelungener Auftakt. Dann aber verlässt Herrn Grimm der Mut. Es reicht nicht, die Hälfte des Stroms durch Sonne, Wind und Biomasse zu erzeugen. Vielmehr müssen Erzeugung und Verbrauch zu jedem Zeitpunkt aufeinander abgestimmt werden. Ausreichende Speicherkapazitäten hierzu sind nicht in Sicht. Es bedarf vor allem fossiler Parallelkapazitäten für die Stromerzeugung. Sie sind aber extrem teuer, da sie wegen ihrer Nachrangigkeit in der Netzeinspeisung nicht ausgelastet werden können.
Wie Grimm die heutige Situation als Erfolg bezeichnen kann, ist mir völlig schleierhaft. Die Stromkunden zahlen jährlich hohe Beträge an die Grünstromproduzenten und haben damit die höchsten Strompreise in Europa. Den Klimazielen ist durch Co2-reduktionen in Deutschland aber nicht geholfen, denn die frei werdenden Emissionszertifikate werden im Rahmen der europäischen Regelungen an andere Eu-länder verkauft. Die Stromkunden zahlen jährlich 25 Milliarden Euro – der globale Klimaeffekt ist praktisch null. So etwas hätte sich die DDR nicht leisten können, und auch wir sollten unser Geld in der Klimapolitik effektiv einsetzen.
Dr. Wolf Zimmermann, Finning