Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Neues Gießfahrzeug zum Wässern von Bäumen
Die Stadt Augsburg hat ein ehemaliges Müllfahrzeug umgebaut, um auf den Klimawandel zu reagieren
Vor wenigen Wochen wurde die Gießfahrzeugflotte des Amts für Grünordnung, Naturschutz und Friedhofswesen (AGNF) erweitert. Zu den bereits vier bestehenden Fahrzeugen ist nun ein neues hinzugekommen. Das ehemalige Müllauto wurde zu einem Gießfahrzeug mit Wassertank umgebaut.
Aufgrund der immer stärker zunehmenden Dürren, habe man ein weiteres Fahrzeug beschaffen müssen, um die 900 Bäume ausreichend und regelmäßig gießen zu können, sagt Umweltreferent Reiner Erben (Grünen). „Wir gießen vor allem jüngere Bäume, da diese mehr Schwierigkeiten haben, sich an die Hitze anzupassen. Besonders schlimm waren die letzten beiden Sommer. Dieses Jahr merkt man immer noch die Auswirkungen davon“, so Grünamtsleiterin Anette Vedder. An den rasanten Klimaumschwung könnten sich die Bäume nicht so schnell anpassen, meint sie.
Das ehemalige Müllfahrzeug läuft mit Gasantrieb. Ein auf dem Fahrzeug befestigter Stahltank kann bis zu 11000 Liter Wasser fassen. Das sei eine deutliche Steigerung zu den kleineren Modellen, welche nur ungefähr 2700 Liter fassen können. Diese werden vor allem in der Innenstadt eingesetzt. Pro Baum und Bewässerung sind um die 120 Liter nötig.
Gegossen wird das Straßenbegleitgrün von März bis Oktober, wobei es davon abhänge, wie trocken das Jahr verläuft. So kann es auch sein, dass das Gießfahrzeug zum Einsatz kommt, wenn es im Winter frostfrei ist. Auf Verwunderung der Augsburger stoße man, wenn man bei Regen gieße, erzählt Fachbereichsleiter Franz Lernhard. „Zu diesem Zeitpunkt ist die Erde schon aufgeweicht und die Pflanzen können das Wasser besser aufnehmen“, beschreibt er. Bei den Uhrzeiten habe man sich auf den Zeitraum zwischen ungefähr 6 und 15 Uhr festgelegt. Man würde aber darauf achten, sich an die Verkehrslage anzupassen.
Mit der Fahrzeugbeschaffung wolle man zeigen, dass man sich Gedanken mache, wie man die Bäume in Zukunft mehr und öfter bewässern könne, so Erben. „Unsere Botschaft lautet: Wir gießen mehr, denken über neue, hitzeunempfindlichere Baumarten nach und sind dankbar für die Unterstützung der Bürger beim Gießen der Bäume.“