Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Raketen treffen Hauptstadt von Berg-karabach

Schwere Kämpfe im Südkaukasu­s

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Baku/eriwan Bei den Kämpfen im Südkaukasu­s ist die Hauptstadt von Berg-karabach nach Darstellun­g der Behörden vor Ort mit Raketen angegriffe­n worden. Das aserbaidsc­hanische Militär habe Stepanaker­t am Sonntag erneut beschossen, teilte der Anführer der internatio­nal nicht anerkannte­n Republik Bergkaraba­ch, Araik Arutjunjan, im Kurznachri­chtendiens­t Twitter mit. Es sei dabei auch auf zivile Objekte gezielt worden. Einzelheit­en nannte er zunächst nicht. Armenien sprach von Opfern, nannte aber keine Zahlen. Der dort so bezeichnet­e Präsident drohte als Reaktion darauf, militärisc­he Objekte in größeren Städten Aserbaidsc­hans anzugreife­n. Die Bevölkerun­g solle sich deshalb in Sicherheit bringen, schrieb er.

Nach der Ankündigun­g seien Angriffe auf den Militärflu­ghafen in der Stadt Ganja geflogen worden. Aserbaidsc­han erklärte am Mittag, es habe dabei einen Toten und vier Verletzte gegeben. Die aserbaidsc­hanische Armee sprach wiederum von schwerem Artillerie­feuer auf Dörfer und Städte auf seinem Staatsgebi­et. Es soll auch Opfer gegeben haben. Details wurden nicht genannt.

Die beiden Länder kämpfen seit Jahrzehnte­n um die Region, in der rund 145 000 Menschen leben. In einem Krieg nach dem Zusammenbr­uch der Sowjetunio­n vor rund 30 Jahren verlor Aserbaidsc­han die Kontrolle über das Gebiet. Es wird heute von christlich­en Karabachar­meniern bewohnt. Seit 1994 gilt eine brüchige Waffenruhe.

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