Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Pleiten überall: Die Bundesliga als Krisenliga
Ganz schön viel gute Laune gerade in der Bundesliga: Leipzig, Frankfurt und Hoffenheim grüßen von oben, dem FC Augsburg gelang der beste Saisonstart aller Zeiten. Allerdings gehört zu jedem Gewinner auch ein Verlierer – und von denen gibt es derzeit ebenfalls reichlich. Nach drei Spieltagen befinden sich drei Klubs im Krisenmodus und stehen ohne Punkte da. Als da wären zu nennen:
– Der 1. FC Köln auf Platz 16, der mit einer stolzen Serie von 13 Spielen ohne Sieg eine beeindruckende Krisen-visitenkarte hinterlassen hat. Der letzte Sieg des Effzeh datiert vom 6. März gegen den SC Paderborn. Dazu gibt es in Köln traditionell Ärger zwischen den Alt-internationalen und der aktuellen Geschäftsführung sowie neuerdings eine Torwartdiskussion – und das in der Stadt des „Tünn“.
– Der FSV Mainz 05 auf Platz 17, der sich nach Jahren der Beschaulichkeit und sportlicher Konstanz innerhalb von drei Spieltagen mit beachtlichen Chaos-schwingungen meldet: Spielerstreik, Trainerwechsel, drei Pleiten (eine davon sogar gegen das nicht direkt übermächtig erscheinende Union).
– Der FC Schalke 04 auf Platz 18. Vor allem S04 überlässt bislang nichts dem Zufall, wenn es darum geht, einen möglichst desaströsen Eindruck zu hinterlassen: Mit 1:15 Toren begannen die Königsblauen die neue Spielzeit (noch nie war ein Verein schlechter), wechselten bereits den Trainer aus (einen Tag vor Mainz, wohlgemerkt) und überbieten den Kölner Sieglos-rekord spielend: Seit mittlerweile 19 Bundesligaspielen wartet Königsblau auf einen Sieg. Zudem steckt Schalke bis zur Oberlippe in Schulden und hat neuerdings auch einen verletzten Stammtorwart (womit Kölns Misere gleich doppelt getoppt wäre).
Zwar ist noch bis Montagabend Zeit, auf dem Transfermarkt aktiv zu werden – dass Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi bald in Rheinhessen, Köln oder in Gelsenkirchen vorstellig werden, dürfte dann doch recht unwahrscheinlich sein.
Zwei Trostszenarien bleiben den drei punktlosen Kellerteams: Einerseits sind ja erst drei Spiele vorbei, selbst der Abstand auf die Tabellenspitze ist immer noch überschaubar. Andererseits genügt es bekanntlich, zwei andere Klubs am Ende zu überflügeln, um sich über die Relegation zu retten.
Nach derzeitigem Stand reicht dafür ein Punkt.