Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Erling Haaland ist „eine Drecksau vor dem Tor“
Dortmunds Erling Haaland war 4:0 über den SC Freiburg der Mann des Spiels. Ähnlich cool wie zuvor im gegnerischen Strafraum reagierte der 20-Jährige auf die Frage nach seiner bisher imposanten Bundesliga-ausbeute mit 17 Toren in 18 Spielen: „Das ist nicht schlecht. Aber es hätte mehr sein können.“Spiele wie gegen Freiburg fördern den guten Ruf der Borussia als Tummelplatz für Hochbegabte. Denn neben Haaland dürfte auch der 17-jährige Amerikaner Giovanni Reyna seinem Klub in Zukunft noch viel Freude machen. Der Mittelfeldspieler bereitete beide Treffer des Norwegers (31./66.) und das zwischenzeitliche 2:0 durch Emre Can (47.) vor. Seit Beginn der Datenerfassung 1992 ist Reyna damit der erste 17-Jährige mit drei Torvorlagen in einem Bundesliga-spiel. Beeindruckt war aber selbst der Freiburger Kapitän Christian Günter von der Urgewalt Haalands im Strafraum und bedachte ihn mit einem ungewöhnlichen Lob: „Er ist eine Drecksau vor dem Tor, er nutzt fast jede Chance.“Der im vergangenen Winter für rund 20 Millionen Euro verpflichtete Angreifer trug am Samstag dazu bei, dass der Borussia nach zuletzt zwei Niederlagen in Augsburg (0:2) und im Super Cup beim FC Bayern (2:3) ein Saison-fehlstart erspart blieb. Im zweiten Heimspiel dieser Saison gelang Haaland der zweite Doppelpack und der bereits sechste in seiner kurzen bisherigen Zeit in Dortmund.
Bvb-kapitän Marco Reus hat keine Zweifel, dass Haaland auch in Zukunft ein Erfolgsgarant sein wird: „Er spielt so, wie er trainiert. Dazu kommt noch seine Professionalität, so wie er drauf ist, das Positive. Das gefällt uns, das brauchen wir auf dem Platz. Er wird immer seine Tore machen, egal wie gut oder schlecht er im Spiel ist.“
Dass Haaland in der Nachspielzeit bei seinem Weg zu seinem möglichen dritten Treffer nicht selbst abschloss, sondern uneigennützig Felix Passlack bediente und damit seinem kurz zuvor eingewechselten Teamkollegen das erste Bundesligator bescherte, brachte ihm noch ein Extra-lob seines Trainers ein. „Das war ein gutes Zeichen für die Mannschaft“, befand Favre. (dpa)