Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Auch ohne Sieg fühlt sich Moritz Kochs als Gewinner

Der erste Platz ging zwar an einen anderen Teilnehmer – für den Augsburger Schüler war die Teilnahme im Finale der Pro-sieben-sendung „Famemaker“aber einfach „unfassbar“

- VON MIRIAM ZISSLER

Mit seinem Auftritt im Finale der Tv-musikshow „Famemaker“auf Pro Sieben hatte der Augsburger Moritz Kochs gleich alle Jurymitgli­eder auf seiner Seite. „Ich habe es dir schon eine Million mal gesagt: Du bisch brutal krass“, schwärmte Komiker Tedros „Teddy“Teclebrhan. Entertaine­r Luke Mockridge fand die Performanc­e des 19-Jährigen „mega“– vor allem auch, weil er dem Publikum einen eigenen Song präsentier­te.

Komikerin Carolin Kebekus, die den Augsburger in ihr Team geholt hatte, fühlte sich bei seinem Lied „Hero“nicht mehr wie in dem Kölner Fernsehstu­dio, sondern wie auf einem Konzert. Teddy Teclebrhan sah in dem Musiker schließlic­h auch einen Aspiranten auf den Sieg der Show des Senders Pro Sieben – doch das Publikum wählte einen anderen.

Moderator Tom Neuwirth, bekannt als Eurovision­s-sieger Conchita Wurst, hatte durch die Show geführt, die von Entertaine­r Stefan Raab produziert wird. Zwölf Kandidaten standen im Finale von „Famemaker“zur Auswahl. Sie trugen ihren eigenen Song vor, ein Cover oder ein Lied, das eigens für sie geschriebe­n wurde. Die Zuschauer konnten schließlic­h über eine Handy-app entscheide­n, wer als Sieger nach Hause gehen sollte: Die Wahl fiel auf Sebastian Schmidt „Basti“, der eine emotionale Show bot.

Der Gewinner trat in einem extravagan­ten Outfit auf und trug High Heels und einen knappen Body. Ein leerer Stuhl wurde von Luke Mockridge zu seinem Auftritt vor die Bühne gestellt. Sebastian Schmidt erklärte später, warum. Er komme aus einer sehr konservati­ven Gegend, seine Eltern hätten nicht gewollt, dass er so herumlaufe. Der leere Stuhl sei stellvertr­etend für alle Eltern, die ihre Kinder nicht so akzeptiere­n, wie sie sind. Der Sieger der Show erhält einen „blauen Haken“beim Videoporta­l „Tiktok“und ist damit „offiziell fame“, berühmt, wie Moderator Tom Neuwirth die Bedeutung erklärte.

Moritz Kochs beschreibt die Teilnahme im Finale einfach als „unfassbar“. Die Show sei einfach nur „perfekt“gewesen, schwärmt der Augsburger am Freitagvor­mittag. „Jeder hat zeigen können, was er kann. Niemand ist unglücklic­h von der Bühne gegangen“, sagt er. Das sei für jeden Teilnehmer ein großer Gewinn gewesen. Deshalb sei er auch nicht traurig, dass er letztlich nicht gewonnen habe. Im Gegenteil. „Wir haben es dem Basti alle total gegönnt“, sagt der Schüler, der die zwölfte Klasse des Maria-theresiagy­mnasiums in Augsburg besucht.

Die Stimmung unter den Teilnehmer­n der Casting-show sei sehr gut gewesen. „Wir haben uns alle nach dem Finale noch auf ein Kölsch getroffen“, sagt der 19-Jährige. Er war mit Eltern, Bruder, Schwester und Kollegen nach Köln gereist. Sie standen bei seinem Auftritt nahe der Bühne und feuerten ihn an. „Das war ein heimeliges Gefühl, dort vertraute Personen zu sehen.“Kurz vor seiner Performanc­e sei er nicht mehr aufgeregt gewesen. Die Teilnahme habe ihn bestärkt, weiter Songs zu schreiben und diese zu produziere­n.

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Foto: Will Weber, Pro Sieben Moritz Kochs trug im Finale der Tv-show „Famemaker“seinen eigenen Song „Hero“vor.

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