Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Testzentrum: Das Vorgehen wirkt improvisiert
Im Vergleich dazu, wie es im Corona-testzentrum des Landkreises läuft, funktioniert das von der Stadt organisierte Testzentrum reibungslos. Die Einrichtung arbeitet professionell, Ergebnisse werden schnell übermittelt.
Doch ganz so rund, wie es der aktuelle Zustand vermuten lässt, läuft es aufseiten der Stadt (sie ist fürs Organisatorische zuständig, Träger ist der Staat) nicht. Das ging damit los, dass Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) im August die Inbetriebnahme verkündete, obwohl man mit den Hilfsorganisationen, die man zunächst als Betreiber im Auge hatte, noch gar nicht gesprochen hatte. Als die vorgesehenen abwinkten, musste eilig nach einer Alternative gesucht werden. Und auch dass der Standort an der Messe nicht dauerhaft aufrechterhalten werden kann, gab Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) erst auf Nachfrage bekannt, obwohl es zunächst hieß, dass Mietverträge schon abgeschlossen seien. Jetzt wurde klar: Auch der ab Mitte Oktober als Ausweichquartier geplante Platz in Haunstetten wackelt.
Das Agieren der Stadt wirkt seltsam improvisiert. Zum Teil ist das kein Wunder, weil der Freistaat mit seiner Idee der Testzentren im Sommer recht kurzfristig ums Eck kam. Auch das Testzentrum in Aichach musste zuletzt umziehen, weil das im Sommer auf die Schnelle eingerichtete Quartier nicht winterfest war. Dennoch wurden in Augsburg im Sommer Dinge verkündet, die so nicht stimmten. Bisher spielte das keine Rolle, weil der Betrieb reibungslos lief. Das bleibt hoffentlich auch nach dem Standortwechsel so.