Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Zum Abschuss freigegeben
Warum Drohnen ins Visier der Polizei geraten
Sagen wir es, wie es ist: Drohnen können nerven. Ja, ja, die Luftaufnahmen sind toll. Sehr beeindruckend das alles. Und überhaupt: schönes Hobby. Aber diese Vogelperspektive des kleinen Mannes kann für die am Boden Gebliebenen durchaus Weißglutpotenzial entwickeln. Da liegt man beispielsweise im Garten in der Abendsonne, schenkt sich noch ein Weißbier ein und zack ist es vorbei mit der Ruhe. Ein unerwünschtes Flugobjekt kreist über dem Eigenheim. Und auch wenn man selbstverständlich rein gar nichts zu verbergen hat, fühlt man sich irgendwie beobachtet. Na ja, wenigstens wohnen wir nicht in Freiburg. Also, damit wir uns richtig verstehen: Freiburg, super Stadt! Aber da kommt die Drohne nicht nur mit der Kamera daher, sondern mit Knoblauchfahne. Findige Entwickler erproben dort gerade den „Dönercopter“. Sie verstehen? Genau, das Fleisch im Fladen soll eines Tages per Luftfracht auf Bestellung direkt nach Hause geliefert werden. Riecht nach Ärger.
Auch die Post denkt ja darüber nach, ihre Päckchen künftig per Drohne abzuwerfen. Aber wer jemals in der Schlange am Postschalter die Zeit verrinnen spürte, weiß: Bis es so weit ist, kann es noch dauern. Macht überhaupt nichts. Es propellert eh schon genug rum da oben, quasi über unsere Köpfe hinweg.
Was uns Normalsterblichen bisweilen auf den Wecker geht, wird für die Polizei inzwischen zum echten Problem. Denn immer öfter nutzen Kriminelle Drohnen, um beispielsweise Drogen oder sogar Waffen in Gefängnisse zu schmuggeln. Der Staat hat deshalb eigens ein Drohnenabwehrsystem entwickelt, um die Dinger vom Himmel zu holen, wie Sie auf Bayern lesen. Klingt irgendwie verlockend…