Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wie rechts ist Sachsen?
Studie untersucht Extremismusprobleme
Dresden Sachsen kann nach Ansicht von Wissenschaftlern nicht uneingeschränkt als Hochburg des Rechtsextremismus gesehen werden. In einigen Bereichen lasse sich das klar verneinen, sagte Maximilian Kreter, Doktorand am Hannaharendt-institut für Totalitarismusforschung der Technischen Universität Dresden. Sachsens Cdu-ministerpräsident Michael Kretschmer begrüßte die Studie „Sachsen – eine Hochburg des Rechtsextremismus?“bei ihrer Vorstellung: „Es geht darum, bittere Wahrheiten zu diskutieren und auszusprechen, ohne ein schnelles Urteil zu fällen.“
Kreter sagte, nach den Ergebnissen der Forscher lässt sich bei den rechtsextremistischen Einstellungen in der Bevölkerung kein nennenswerter Unterschied bezüglich der Verbreitung in Sachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern ausmachen. Eine Besonderheit stelle aber die größere Verbreitung von Islamfeindlichkeit dar. Dies gelte jedoch für alle Ost-länder. „Dies deutet darauf hin, dass der Boden für rechtsextreme Parolen hier fruchtbarer ist“, sagte Kreter.
Sachsen steche bundesweit aber auch deshalb hervor, weil die Landeshauptstadt Dresden als Pegidahochburg seit längerem republikweit rechtsextremistische Aktivisten anziehe.