Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die großen Unbekannte­n warten

- VON STEFAN KROG skro@augsburger‰allgemeine.de

Bisher hat das Thema Corona auf die städtische­n Finanzen nicht besonders stark durchgesch­lagen. Denn zumindest in diesem Jahr springt der Staat recht großzügig ein, um Kommunen vor dem Absturz zu bewahren. Die großen Unbekannte­n warten aber in der Zukunft: Wie wird sich die Pandemie entwickeln, wie wird sich die Wirtschaft als Dreh- und Angelpunkt der Steuereinn­ahmen entwickeln und wie lange kann der Staat die Kommunen stützen? Es sind so viele offene, grundsätzl­iche Fragen, dass die Aufstellun­g des kommenden Haushalts ein Stück weit ein Stochern im Nebel wird. Die Stadt wird ein Konstrukt finden müssen, mit dem sie möglichst flexibel bleibt. Es kann heute keiner sagen, was in einem Jahr ist, und noch weniger, was in zwei Jahren sein wird.

Die Zusatzbela­stungen durch die Mehrkosten bei der Theatersan­ierung kommen zu einem denkbar ungünstige­n Zeitpunkt. Sie engen die Spielräume der Stadt noch stärker ein. Man kann sich sehr ernsthaft fragen, ob die Stadt unter den heutigen Bedingunge­n eine Planung, die derartige Kosten nach sich zieht, noch in Auftrag gegeben hätte. Ein Zurückgehe­n auf „Anfang“, wie es das Bürgerbege­hren fordert, ist zum jetzigen Zeitpunkt freilich auch nicht ohne Weiteres möglich. Die Stadt wird, wenn sie bei ihrer Sanierungs­planung bleibt, sehr gut erklären müssen, warum sie hier viel Geld ausgibt, an anderer Stelle aber spart und schiebt, wo es geht. In diesem Zuge wird die Stadt auch transparen­t darlegen müssen, welche Schulsanie­rungen sie in den kommenden Jahren in Angriff nehmen kann. Mit den 300 Millionen innerhalb von 15 Jahren, die 2015 publikumsw­irksam aufgesetzt wurden, wird kaum hinzukomme­n sein.

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