Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Besonderer Schutz für besondere Orte
In machen Gegenden sollen Menschen möglichst achtsam mit der Natur umgehen. Dafür gibt es spezielle Regeln und Gesetze. Hier erfährst du mehr über Naturschutzgebiete
Ein Dreieck in den Farben Grün und Weiß mit einem Adler darauf. Oder ein gelbes Fünfeck mit einer Eule: Wer beim Spaziergang solche oder ähnliche Schilder entdeckt, befindet sich meist in einem Naturschutzgebiet. Christian Geske erklärt Capito, was das genau bedeutet. Er ist Experte für Naturschutz und arbeitet im Bundesland Hessen bei einer Behörde für Umwelt und Naturschutz.
Was genau
ist
ein
Ein Naturschutzgebiet ist ein Bereich in der Landschaft, in dem besondere Tiere und Pflanzen vorkommen. Besonders sind diese, weil es sie nur ganz selten oder an wenigen Stellen in Deutschland gibt. Oder sie gefährdet sind und nicht aussterben sollen. Auch das Gebiet selbst kann ganz besonders sein: besonders schön, besonders gut erhalten oder aber besonders typisch für unser Land.
Kann alles zum Naturschutzgebiet erklärt werden?
Ja, grundsätzlich können ganz verschiedene Landschaften zu Naturschutzgebieten werden. Das gilt für Teile der Natur, die schon, bevor es Menschen gab, so waren, wie sie jetzt sind, wie bestimmte Wälder oder Moore. Oder auch Gebiete, die erst durch Menschen so wurden, wie zum Beispiel bunte Blumenwiesen.
Seit wann gibt es Naturschutzgebiete?
Der Begriff Naturschutzgebiet wurde in ersten Mal
Deutschland zum
Naturschutzgebiet?
Landwirtschaft und Jagd er laubt. Wichtig ist aber, dass die Natur so bleibt, wie sie ist. Von diesen Gebieten gibt es in Deutschland über 8700.
● Naturparks In ihnen sollen die Menschen Freizeit verbringen. Allerdings so, dass es der Natur nicht schadet. Naturparks sind in der Regel recht groß. In Deutschland gibt es zurzeit 104.
● Biosphärenreservate Auch in ihnen geht es um das Zusam menleben von Menschen und Na tur. Sie sind eine Art Modell da für, wie die Menschen dort zum Beispiel Landwirtschaft oder Forstwirtschaft betreiben können, ohne der Natur zu schaden. Deutschland hat 18 dieser großen Gebiete. (dpa) 1920 offiziell genutzt, also vor hundert Jahren. Als erstes solches Gebiet galt damals das Neandertal, wo der Neandertaler, der Urmensch aus der Steinzeit, gefunden wurde. 1935 gab es dann erstmals ein Naturschutzgesetz für das gesamte Land.
Was für Regeln gelten Naturschutzgebiet?
Was erlaubt und was verboten ist, hängt immer davon ab, was genau geschützt werden soll. Normalerweise ist es zum Beispiel verboten, die Wege zu verlassen oder in Gewässern zu baden. Man darf auch keine Pflanzen oder Pilze pflücken oder die Tiere in solchen Gebieten stören. Auch Reiten ist in der Regel verboten und Hunde müssen angeleint werden.
in
einem
Wer legt überhaupt fest, was zu einem Naturschutzgebiet gemacht wird und welche Regeln dort gelten?
Wer das festlegt, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Zuständig sind dafür verschiedene Behörden. Grundsätzlich müssen die sich aber natürlich an das halten, was in den Gesetzen steht. Ob alle Menschen die Vorschriften in Naturschutzgebieten beachten, wird dann auch kontrolliert. Dafür gibt es oft ehrenamtliche Mitarbeiter, die zum Beispiel Schutzgebietsbetreuer oder Naturschutzwacht heißen. Außerdem schauen auch Försterinnen und Förster immer mal nach dem Rechten. (dpa)