Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
62 Milliarden Euro
Arbeitsagentur gibt Rekordsumme aus
Nürnberg Die von der Corona-krise finanziell stark beanspruchte Bundesagentur für Arbeit wird im laufenden Jahr die Rekordsumme von 62 Milliarden Euro ausgeben. Dies führe zu einem Defizit von 27 Milliarden Euro, das durch einen Griff in die Rücklage und eine Liquiditätshilfe des Bundes ausgeglichen werden soll, sagte Finanzchefin und Vorstandsmitglied Christiane Schönefeld am Freitag. Die Bundeshilfen, derzeit als Kredit in Höhe von 7,2 Milliarden Euro ausgereicht, sollten in einem Zuschuss umgewandelt werden, sagte Schönefeld. Die Rekordausgaben flossen mit 23,5 Milliarden Euro vor allem ins Arbeitslosengeld und mit mehr als 19 Milliarden Euro in die Finanzierung der Kurzarbeit. Trotz der hohen Belastung sei die Bundesagentur voll handlungsfähig. „Niemand muss sich um seine Leistungen Sorgen machen“, sagte Schönefeld. „Auch im Jahr 2021 ziehen sich die Folgen der Krise fort, und wir erwarten ein erhebliches Defizit“, betonte sie nach der Aufstellung des Haushaltes für das kommende Jahr. 2021 werde der Bund noch einmal mit 3,2 Milliarden Euro aushelfen müssen, der Rest der Rücklage in Höhe von 6 Milliarden Euro werde ebenfalls eingeplant. Ziel sei es, schuldenfrei ins Haushaltsjahr 2022 zu gehen. Letzte Beratungen dazu stünden noch aus. Eine große Insolvenzwelle erwartet die Bundesagentur nicht. 2021 seien für Insolvenzgeld 1,6 Milliarden Euro eingeplant worden, genauso wie in 2020.