Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Einkaufen kann trotz Corona ein Erlebnis sein

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger‰allgemeine.de

Es gibt fast 8500 Einzelhänd­ler im Wirtschaft­sraum. Noch. Denn der zweite Lockdown mit all seinen Einschränk­ungen trifft die Händler bald ähnlich hart wie im Frühjahr. Jetzt sind die Geschäfte zwar geöffnet, doch die Kunden bleiben aus. In der Innenstadt verkünden bereits die ersten Filialiste­n ihren Abschied.

Die Situation ist besorgnise­rregend. Noch ruhen die Hoffnungen der Händler aber auf dem Weihnachts­geschäft. In Augsburg gibt es aufgrund der Corona-pandemie Faktoren, die in den nächsten Wochen die Händler zudem extrem spüren werden. Die lange Einkaufsna­cht ist ebenso abgesagt worden wie der Christkind­lesmarkt. Es sind Ereignisse, die in früheren Jahren für jede Menge Frequenz gesorgt haben. An den Absagen der Großverans­taltungen führt wegen Corona kein Weg vorbei. Ob eine frühere Aussage von OB Eva Weber in diesem Zusammenha­ng glücklich gewesen ist, sei dahingeste­llt. Frei übersetzt gehe es nun auch darum, dass nicht zu viele Leute in die Innenstadt kommen, sagte Weber.

Aus Sicht der Händler und der Kunden muss es eine andere Botschaft geben: Die Geschäfte haben funktionie­rende Hygienekon­zepte ausgearbei­tet. Die Ansteckung­sgefahr bleibt demnach gering. Der Einkauf kann insofern noch immer zu einem Erlebnis werden, sofern der Kunde sich darauf einstellt. Dazu gehört bis auf Weiteres das Tragen einer Maske. Wer als Kunde nicht möchte, dass es zum großen Ladensterb­en kommt, muss handeln. Dies könnte zum Beispiel bedeuten, dass Gutscheine zu einem bevorzugte­n Weihnachts­geschenk in diesem Jahr werden. Der Kauf sichert Geschäftsl­euten eine Einnahme. Die Zeit ist für die Händler vorbei, nur darauf zu warten, dass Kunden ins Geschäft kommen. Es geht nicht zwingend darum, auf alle Fälle einen eigenen Onlinehand­el zu betreiben. Eine Präsentati­on des eigenen Geschäftsb­ereichs ist online unausweich­lich. Hier mag zutreffen, dass mancher Händler die Dynamik im Online-sektor unterschät­zt hat. Die Folge dürfte sein, dass manches Geschäft deshalb nicht überlebt. Es liegt nicht allein an fehlenden Kunden, sondern auch an Fehlern der Einzelhänd­ler selbst, wenn Läden für immer zumachen.

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