Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Facebook zahlt in Australien
Mediengesetz kommt mit Kompromiss
Menlo Park Facebook hat die umstrittene Blockade von Nachrichteninhalten in Australien verteidigt und zugleich eine Milliardenzahlung an die Medienbranche in Aussicht gestellt. Das Gesetz, das die Reaktion des Online-netzwerks auslöste, basiere auf einem „fundamental falschen Verständnis des Verhältnisses zwischen Facebook und der Medienbranche“, so Politikchef Nick Clegg in einem Blogeintrag. Das Internet habe das Geschäft der Medien verändert und einige Marktteilnehmer hätten mit dem Wandel zu kämpfen. Es sei verständlich, dass diese Facebook als potenzielle Geldquelle betrachten. Doch dürfe es keinen „Blankoscheck“geben, so Clegg: „Es wäre, als würde man Autohersteller zwingen, Rundfunksender zu finanzieren, weil Leute sie im Wagen hören könnten – und dabei die Sender den Preis bestimmen lassen.“Facebook hatte vorige Woche Nachrichteninhalte für australische Nutzer gesperrt. Nach einem Kompromiss mit der Regierung wurde die Sperre aufgehoben, der Senat verabschiedete das Gesetz am Mittwoch. Zuvor hatte sich Google mit Medienmogul Rupert Murdoch auf Milliardenzahlungen geeinigt, die die Weiterverbreitung von Nachrichten auf der Plattform ermöglichen.