Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Manche Corona-regeln sind fragwürdig
Die Stadt warnt vor einem Corona-leichtsinn, der sich breitmache – und sie liegt damit nicht falsch. Immer mehr Menschen fühlen sich durch die Einschränkungen belastet. Dazu tragen aber auch Regeln und Vorschriften bei, die nur schwer zu verstehen sind. Spielplätze sind geöffnet, gleichzeitig aber gelten Skateranlagen als Sportstätten und dürfen nicht genutzt werden. Wer soll das verstehen? Dass man Fitnessgeräte in Parks nicht nutzen soll, um sich vor Corona zu schützen – ebenfalls nur schwer nachvollziehbar. Dass es hier zu Diskussionen kommt, wenn Polizei oder Ordnungsdienst eingreifen, ist nachvollziehbar.
Es ist wichtig, sportlichen Ausgleich zu haben und sich draußen zu bewegen. Gerade in Zeiten, in denen man sonst viel in den eigenen vier Wänden sitzt. Regeln und Vorschriften müssen so gestaltet sein, dass sie auf Akzeptanz treffen. Polizei und Ordnungsdienst haben ohnehin nicht im Ansatz genug Personal, um die Einhaltung der Regeln wirklich flächendeckend durchzusetzen. Allerdings kann die Stadt über die Regeln nicht alleine entscheiden, sie ist sehr an den Freistaat gebunden. Dennoch: Bei den Kontrollen gilt es, Prioritäten zu setzen. Der Schwerpunkt sollte bei den Auswüchsen liegen. Etwa bei den größeren Jugendgruppen, die in den Parks für Ärger sorgen – auch unabhängig von Corona.