Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

So viele Auto‰ und Radfahrer waren zu schnell

Die Polizei hat zwei Wochen lang im Pferseer Tunnel kontrollie­rt. Nun zog sie eine Bilanz

- VON INA MARKS

Zwei Wochen lang hat die Augsburger Polizei schwerpunk­tmäßig den Verkehr in dem Pferseer Tunnel am Hauptbahnh­of kontrollie­rt. Wie berichtet, waren im Vorfeld bei Stadt und Polizei mehrere Mitteilung­en von Bürgern eingegange­n, die sich über das Verhalten von Verkehrste­ilnehmern beschwert hatten. Aus diesem Grund hatten die Beamten Fußgänger, Fahrrad- und Autofahrer gleicherma­ßen im Blick. Bei der umfassende­n Kontrollak­tion, die am Freitag zu Ende ging, wurden mehrere Hundert Verkehrste­ilnehmer überprüft.

Bei den Lastwagen-, Auto- und Motorradfa­hrern wurde auf die Einhaltung von Tempo 30 geachtet, die Geschwindi­gkeitsbegr­enzung gilt in der viel befahrenen Unterführu­ng seit vergangene­m Sommer. Zudem achteten die Beamten auch auf das Verhalten von Kraftfahrz­eugführern gegenüber Radfahrern, wie etwa beim Überholen. Die Polizei zieht Bilanz: 63 Auto- und motorisier­te Zweiradfah­rer waren demnach im Pferseer Tunnel zu schnell unterwegs. Davon erhielten 50 ein Verwarnung­sgeld bis zu 55 Euro, das gleich an Ort und Stelle kassiert wurde. 13 Fahrer erwartet eine Ordnungswi­drigkeiten­anzeige.

Insgesamt kontrollie­rte die Polizei auch 239 Fahrradfah­rer. Die Radfahrer dürfen auch auf den Gehwegen den Tunnel passieren. Dort müssen sie allerdings die Schrittges­chwindigke­it einhalten, um Fußgänger nicht zu gefährden. Nicht jeder hält das ein. Das stellten auch die Kontrolleu­re fest.

„In 116 Fällen wurde die Schrittges­chwindigke­it missachtet“, heißt es im Polizeiber­icht. Weil in diesen Situatione­n aber kaum Fußgänger unterwegs waren und niemand behindert oder gefährdet wurde, beließen es die Beamten in den meisten Fällen bei einer mündlichen Verwarnung. Auch sogenannte Geisterrad­ler wurden angehalten. „Im Verwarnung­sbereich kann man es bei einer mündlichen Verwarnung belassen“, sagt ein Polizeispr­echer. Hier spiele immer die Verhältnis­mäßigkeit eine Rolle.

Wie die Polizei berichtet, habe der Großteil der Verkehrste­ilnehmer positiv auf die Schwerpunk­taktion reagiert. Die 175 Meter lange Unterführu­ng, die eine wichtige Verbindung zwischen Innenstadt und Pfersee darstellt, ist immer wieder Gegenstand von Diskussion­en. Bürger beklagen hier fehlende gegenseiti­ge Rücksichtn­ahme aller Verkehrste­ilnehmer, auch die baulichen Begebenhei­ten werden kritisiert.

Die Polizei jedenfalls zieht insgesamt ein positives Fazit der Aktion. Dass man dabei auf das Verhalten aller Verkehrste­ilnehmer geachtet habe, unterstrei­che den Appell von Polizeiviz­epräsident Markus Trebes anlässlich der Veröffentl­ichung der Verkehrsst­atistik vergangene Woche: „Jeder einzelne Verkehrste­ilnehmer kann durch sein eigenes Verhalten, durch Rücksichtn­ahme und Umsicht zur Verkehrssi­cherheit beitragen. Dazu muss sich jeder seiner Verantwort­ung im Straßenver­kehr für sich und andere bewusst sein.“

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Foto: Silvio Wyszengrad Die Polizei hat zwei Wochen lang immer wieder den Verkehr im Pferseer Tunnel kon‰ trolliert. Auch Fahrradfah­rer standen im Fokus.

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