Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die große Wanderung der Lurche
In den kommenden Wochen sind tausende Frösche, Kröten und Molche in der Natur unterwegs. Sie wandern zu ihren Laich-gewässern, um sich zu paaren – eine Reise mit Risiko
Frösche, Kröten und Molche haben in den nächsten Wochen einiges vor sich. Wenn es draußen wärmer wird, kommen die Tiere nach und nach aus ihren Winterverstecken. Dann wandern sie los, um sich zu paaren und ihren Laich abzulegen, zum Beispiel in Teichen und Gräben. Aus dem Laich schlüpft später ihr Nachwuchs.
Erdkröten kehren an ihren Geburtsort zurück
„Momentan ist die Zeit der Früh-laicher“, sagt der Lurchexperte vom Naturschutzbund Deutschland, Sascha Schleich. Das sind unter anderem der Grasfrosch, der Springfrosch und die Erdkröte. Die meisten Lurche seien aber noch im Winterquartier, weil es nachts noch kalt ist.
Ihre Wanderung starten die meisten Kröten und Frösche in der Dämmerung, sagt Lurchexperte Sascha Schleich. Wie lange sie bis zum Laich-gewässer brauchen, hänge auch davon ab, wie weit das von ihrem Winterquartier entfernt ist. „Meist haben sie es nach einer Nacht erreicht“, sagt der Lurch-experte. Manche Lebensräume seien aber voller Hindernisse. Das sind zum Beispiel Straßen oder Häuser. Dann dauert es etwas länger.
Der Wanderweg ist für viele Lurche gefährlich. Denn die Tiere müssen häufig Straßen überqueren. Dabei können sie von Autos überfahren werden. Und auch, wenn sie nicht direkt von den Reifen überrollt werden, droht Gefahr: Denn der Luftdruck, den schnell fahrende Autos erzeugen, kann die Lurche töten, erklärt Sascha Schleich.
Manche Menschen helfen den Tieren an Straßen
Tierschützer bitten Autofahrer deshalb, langsamer zu fahren. Dann ist der Luftdruck nicht so hoch. Außerdem helfen sie Kröten, Fröschen und Molchen beim Wandern. Dazu stellen sie zum Beispiel Schutz-zäune am Straßenrand auf, an denen die Tiere entlang wandern können. An den Zäunen sind an verschiedenen Stellen Eimer eingegraben. In die plumpsen die Lurche. Die Helfer sammeln sie dann ein und setzen sie an sicherer Stelle wieder aus. (dpa)
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