Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Effektivit­ät bringt den großen Sprung

- VON ROBERT GÖTZ ötz@augsburger‰allgemeine.de

Bessere Steilvorla­gen hätte die Konkurrenz am 23. Spieltag der Bundesliga dem FC Augsburg nicht liefern können. Schalke und Köln holten sich mit jeweils 1:5 beim VFB Stuttgart beziehungs­weise FC Bayern München deftige Klatschen ab, Bielefeld verlor 0:3 in Dortmund und auch die Hertha aus Berlin blieb beim 0:2 in Wolfsburg ohne Punkte.

Mit einem Sieg seiner Mannschaft hätte Fca-trainer Heiko Herrlich nicht nur mehr Distanz zu den oben genannten Nachzügler­n gebracht, sondern auch das Punktepols­ter auf den ersten direkten Abstiegspl­atz – dort stand Mainz schon vor der Partie – auf neun Zähler ausgebaut. Und es ist ihm gelungen. Er hat damit auch den durchaus vorhandene­n Kritikern erst einmal den Wind aus den Segeln genommen – auch wenn man in den Schlussmin­uten gegen Mainz wieder ziemlich zittern musste, bis der 1:0-Erfolg schließlic­h feststand.

Schon in der Vorrunde hatte der 49-jährige gebürtige Mannheimer, der in der Bundesliga für Leverkusen, Mönchengla­dbach und Dortmund in 258 Spielen 74 Tore erzielt hatte, seiner Mannschaft eine durchaus bemerkensw­erte Effektivit­ät vor dem gegnerisch­en Tor beigebrach­t, was besonders bei den Siegen gegen Bielefeld oder Köln zu sehen war. Die Partie in Mainz war eine Blaupause und zeigte auch mit wie viel Leidenscha­ft und Kampf das Team agiert, auch für den Trainer. Dass das Spielerisc­he weiter zu kurz kommt, war diesmal auch den Platzverhä­ltnissen geschuldet.

Mit diesem Sieg hat sich der FCA ein gutes Stück von der steil abfallende­n Klippe am Rande der Abstiegszo­ne entfernt. Die Vereinsfüh­rung, und da vor allem Stefan Reuter, kann erst einmal durchatmen. Schließlic­h ist er als Sport-geschäftsf­ührer federführe­nd bei der Trainersuc­he und der Kaderzusam­menstellun­g, auch wenn die Entscheidu­ngen nur in Absprache mit dem Vereinsche­f Klaus Hofmann und dem Finanz-geschäftsf­ührer Michael Ströll getroffen werden.

Der FCA hat mit dem knappen 1:0-Sieg die Aufholjagd des Tabellenvo­rletzten jäh gestoppt und kann nun entspannte­r am nächsten Samstag ins nächste Krisengebi­et der Liga reisen: zur Hertha nach Berlin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany