Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Leserbriefe
Ein Hohn
Zum Kommentar „Ein gefährlicher Fli ckenteppich“(Seite 1) von Margit Huf nagel am 29. März:
Es ist eine Verhöhnung der Bürger, wenn nach den Ministerpräsidentenrunden im Kanzleramt einem Bürgermeister, der seit Jahren die negativen Entwicklungen in der Bundeshauptstadt durch inkompetentes Verhalten zu verantworten hat, der Rahmen geboten wird, diesen die Verhaltensregeln in einer für alle schweren Zeit zu erklären. Die Bewältigung dieser Pandemie schließt wahltaktisches, parteipolitisches Geplänkel aus und verlangt nach kompetenter Führung, die leider in der Leitung vieler Ministerien nicht zu finden ist.
Klaus Grimme, Rettenberg
Dann aber mit Konzept
Zu „Einige haben Ernst der Lage nicht verstanden“(Seite 1) vom 29. März: Okay, gehen wir alle für 14 Tage in den harten Lockdown, es arbeiten nur noch das Klinikpersonal bei entsprechender Sonderbezahlung, die Impfzentren und Hausärzte. Die Politiker allerdings müssen in der Zeit täglich beraten, wie es danach wieder aufwärtsgeht. Nicht alle drei Wochen, um immer wieder die gleichen Themen zu diskutieren. Es muss jetzt endlich mal was vorwärtsgehen … P. S.: Der Shutdown gilt auch für mediengeile Politiker und Experten in Talkshows. Petra Rudolf, Kaltental
Hände weg von den Kindern
Zu „So hart kann Corona Kinder treffen“(Bayern) vom 27. März:
Kann etwas die aktuelle Entfremdung vom Leben zutreffender und erschütternder beschreiben als der Ausspruch des weinenden Mädchens am Ende des Artikels: „Maske auf“? Für Impfpropaganda und experimentelle Studien werden jetzt Kinder instrumentalisiert. Als Großmutter und im Namen aller Kinder stehe ich auf gegen diesen derzeit allumfassenden globalen Wahnsinn und sage: Hände weg von unseren Kindern!
Vera Fochler, Füssen
Bloß noch Naturschutz?
Zu „Schritt in Richtung Agrarreform“(Politik) vom 27. März:
25 Prozent der Eu-direktzahlungen sollen künftig an Klima- und Umweltmaßnahmen geknüpft werden. Das klingt auf den ersten Blick nicht schlecht! Aber was bedeutet das für unsere eigene Lebensmittelproduktion? Die Auflagen werden im Eiltempo nach oben geschraubt, und unsere (noch) vielfältige Landwirtschaft fährt man mit Vollgas gegen die Wand! Hat uns die Corona-krise nicht gezeigt, wie wichtig die eigene Versorgung ist? Und jetzt sollen wir auch noch mehr „Umwelt“und „Naturschutz“erzeugen und nehmen der Lebensmittelerzeugung wichtige Gelder weg, die sie bräuchte, um konkurrenzfähig zu bleiben. Wann merken wir endlich, dass wir von Naturschutz alleine nicht leben können und die Welt mit unseren extremen Auflagen auch nicht retten können? Michael Stiller, Nördlingen
Ein hiesiger Twittertrump
Zu „Pschierer geht auf Bayerns Lehrer los“(Bayern) vom 26. März:
Ja, haben wir das jetzt auch in Bayern? Einen Politiker, der emotionsgeladene, aggressive und unbedachte Tweets in die Welt hinausposaunt? (Donald Trump lässt grüßen!) Und muss ich daraus schließen, dass eben dieser Politiker seine Arbeit im Parlament in selbiger Manier und Geisteshaltung verrichtet? Darüber möchte ich nicht nachdenken, Herr Pschierer! Margarete Welzwinkler, Sulzberg
Siehe Gerhard Schröder
Ebenfalls dazu:
Deutschland steht kopf, auch Bayerns Schulen werden täglich mit nie da gewesenen Herausforderun
Warum nicht Boris Palmer? Er sucht ständig nach Lösun gen, und was lösen die zwei? Da würde sogar ich zum ers ten Mal die Grünen wählen.
Konrad Vogler, Marktoberdorf, zum Leitartikel „Baerbock oder Habeck? Kommt ganz auf den Gegner an“von
Bernhard Junginger am 29. März
gen konfrontiert. Da täten ermutigende Worte gut. Das Gegenteil ist der Fall. Franz Josef Pschierer übt harsche Kritik an bayerischen Lehrerinnen. Unter Zuhilfenahme eines Zitats von Ex-kanzler Gerhard Schröder etikettiert er die Pädagogen und Pädagoginnen als „faul, teuer und privilegiert“. Ob er mit solchem Biertischgepolter sich und seiner Partei aus dem Stimmungstief hilft, darf bezweifelt werden. Übrigens: Gerhard Schröder hat sich im Nachhinein entschuldigt. Mal sehen, was vom Christdemokraten Pschierer noch alles kommt.
Heribert Wiedemann, Diedorf
Für den Zusammenhalt
Zum Leitartikel „Die verheerenden Spät folgen der seelischen Inzidenz“von Alois Knoller am 27. März:
Wie einfühlsam hier berichtet wird? Wo sind denn die konstruktiven Ideen, die uns alle in dieser schwierigen Zeit helfen? Dieses ständige Anfeuern und Öl-ins-feuer-gießen ist wirklich kaum mehr auszuhalten. Wer denkt an unser Personal im Gesundheitswesen? An die vielen Freiwilligen, die Dienste ableisten und einer Kritik ausgesetzt sind? Wer fördert den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft? Richten Sie und viele Medienvertreter doch bitte hier Ihren Blick darauf. Es wäre schön, mal wieder Positives zu lesen oder zu hören. Viele Menschen werden von dieser Nachrichtenkultur regelrecht erschlagen. Es ist schwer, doch es passiert auch Gutes. Anita Rösler, Obergünzburg
Plötzlich geht’s
Zu „Strengere Regeln für Abgeordnete“(Seite 1) vom 27. März:
Schon komisch, kaum steht ihnen das Wasser bis zum Hals, bedienen sie sich – schwuppdiwupp – der seit Jahren geforderten Vorschläge der Grünen: Abgeordneten bei zusätzlichen Einkünften über die Schulter zu schauen und einen Riegel davor zu schieben. Es waren alle Politiker aus der CDU/CSU, die diese Forderungen seit Jahren blockiert haben. Jetzt prescht der liebe Herr Söder hervor und tut gerade so, als sei es ihm kürzlich aufgefallen, und er reagiert prompt und zuverlässig mit einem Zehn-punkte-plan und Gesetzentwurf. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Ina Jarmer, Holzhausen
Eine Farce
Zu „Experte kritisiert Impftempo“(Seite 1) vom 29. März:
Dieser Artikel ist doch eine Farce. Viele der Impfwilligen werden nicht geimpft, weil sie nicht an der Reihe sind. Helden der Krise wie die im Lebensmittelverkauf werden nicht geimpft. Warum? Nicht weil diese nicht hingehen, sondern weil nicht genügend Vakzin da ist! Vergleichen wir uns nicht mit Israel, sondern nur mit Europa. Da ist im Schnitt jeder Siebte geimpft! Bei uns jeder Zehnte! Die Politik kritisiert, dass wir sagen, dass das Glas halb leer ist. Ich sage, das Glas wurde nicht einmal halb voll gemacht! Es gibt noch viel Luft nach oben. Wolfgang Winkler, Tapfheim