Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Von Eurofighte­rn und Meistern der Herzen

- VON ANDREAS SCHÄFER

„Mit einem Sieg gegen Freiburg verlässt die Arminia die Abstiegsrä­nge und klettert auf Platz 15 der Tabelle.“

„Bayern München gewinnt gegen die Ei‰ sernen und ist auf dem Weg zur neunten Meistersch­aft in Folge wohl nur noch schwer zu stoppen.“

„Mit einem Heimsieg über Wolfsburg ver‰ bucht Frankfurt drei Zähler auf dem Konto und nähert sich dadurch den Wölfen wei‰ ter an.“

„Der Fohlenelf gelingt im Kampf um Eu‰ ropa ein wichtiger Auswärtssi­eg gegen die Hertha. Für die Alte Dame spitzt sich die Lage im Abstiegska­mpf hingegen weiter zu.“

„Werder kann sich gegen Leipzig nicht durchsetze­n, somit muss Bremen in der Schlusspha­se der Saison in der Tabelle noch mal nach unten schauen.“

„Mit einem Sieg gegen Dortmund verklei‰ nert Stuttgart die Punktediff­erenz zum di‰ rekten Konkurrent­en auf einen Zähler.“

„Wir nehmen das Selbstvert­rauen von letz‰ ter Woche mit und besiegen Schalke zu null.“

„Das bedeutende Duell im Abstiegska­mpf kann weder Köln noch Mainz für sich ent‰ scheiden. Damit gelingt keiner der beiden Mannschaft­en der wichtige Dreier.“ trennen sich die

Als der FC Augsburg einst nach der Vorrunde nur neun Punkte auf dem Konto hatte, glaubte kaum einer mehr an den Klassenerh­alt. Noch nie war es einer Mannschaft, die so wenig Punkte aus den ersten 17 Partien geholt hatte, gelungen, in der Bundesliga zu bleiben. Schalke hat nach 27 Begegnunge­n nur einen Punkt mehr gesammelt und kann schon einmal für mindestens eine Saison Zweitklass­igkeit planen. Wir blicken auf einige Höheund Tiefpunkte der Knappen in der Bundesliga zurück. Schlusslic­ht: Bis zur Gründung der Bundesliga 1963 ging die Deutsche Meistersch­aft sieben Mal nach Gelsenkirc­hen. Den ersten Titel holten die Königsblau­en 1934, den letzten 1958. In der Bundesliga lief es dann nicht mehr so gut, die Saison 1964/65 beendet die Mannschaft auf dem 16. und damit letzten Platz. Allein der Lizenzentz­ug für Hertha und die Aufstockun­g der Liga auf 18 Mannschaft­en sicherte Schalke den Klassenerh­alt.

Rekordnied­erlage: In die Kindheitst­age der Bundesliga fiel auch die bisher peinlichst­e Niederlage der Mannschaft aus dem Ruhrpott. Zu Beginn der Rückrunde der Saison 1966/67 gastierte Schalke bei Borussia Mönchengla­dbach. Zur Pause führten die Fohlen mit 4:0, am Ende stand eine desaströse Niederlage: Elf Tore hatte die Mannschaft von Trainer Hennes Weisweiler den Gästen eingeschen­kt.

Skandal: 1971 war Schalke in den Bundesliga-skandal verwickelt, gegen Bestechung­sgelder hatte die Mannschaft eine

Partie gegen Bielefeld absichtlic­h verloren, mehrere Spieler wurden in der Folge gesperrt.

Rekordsieg: Am 9. Oktober 1976 mussten die Bayern ihre bislang höchste Niederlage in der Bundesliga hinnehmen. Gäste im Olympiasta­dion war das Team aus Gelsenkirc­hen. Sieben Tore gelangen Klaus Fischer, Rüdiger Abramczik & Co. gegen die Münchener. Für Schalke ist es der höchste Sieg in der Liga.

Abstieg: Nach 55 Jahren Erstklassi­gkeit ging es 1981 als Vorletzter runter ins Unterhaus. Noch zwei Mal (1984 und 1988) stieg Schalke in den 1980er-jahren aus der Bundesliga ab.

Europäisch­er Erfolg: Die Eurofighte­r sind heute noch ein Begriff: 1996 wurde Schalke Dritter und qualifizie­rte sich erstmals seit 1977 wieder für einen europäisch­en Wettbewerb. Im UEFA-POKAL erreichte Schalke die Finalspiel­e gegen Inter Mailand. Nach einem 1:0-Sieg im heimischen Parkstadio­n fiel die Entscheidu­ng im Rückspiel im Giuseppe-meazza-stadion im Elfmetersc­hießen. Marc Wilmots sicherte letztendli­ch den bisher größten Triumph in der Vereinsges­chichte.

Meister der Herzen: Fünf Jahre später standen die Knappen kurz davor, wieder etwas zu feiern. Nach Abpfiff des letzten Spiels – Schalke hatte 5:3 gegen Unterhachi­ng gewonnen – stand Schalke an der Spitze der Bundesliga. Doch die Partie in Hamburg war noch nicht abgepfiffe­n, sondern ging in die Nachspielz­eit. Und in der traf Bayerns Patrik Andersson per indirektem Freistoß. Die Münchener sicherten sich in letzter Sekunde einen Punkt und zogen damit noch an Schalke vorbei.

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Foto: Uli Wagner Mit dem langjährig­en Kapitän und Rekordspie­ler von Real Madrid wechselte 2010 ein veritabler Weltstar zu Schalke: Raúl. Hier versucht er an den Augsburger­n Kees Kwakmann und Gibril San‰ koh vorbeizuko­mmen.
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Foto: Klaus Rainer Krieger

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