Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Ein neuer Pfarrer für den Bärenkeller
Andreas Stahl kommt in die evangelische Erlöserkirche
Gut fünf Monate nach der Verabschiedung von Bernd Fischer in den Ruhestand hat der Augsburger Stadtteil Bärenkeller einen neuen evangelischen Pfarrer. Andreas Stahl hat die Stelle in der Erlöserkirche übernommen, die gleichzeitig seine erste Station nach dem Vikariat ist. Der 32-jährige Geistliche wurde deshalb nicht nur von Dekan Frank Kreiselmeier in seine Pfarrstelle eingeführt, sondern in der Heiligkreuz-kirche auch von Regionalbischof Axel
Piper ordiniert.
Dieser zeigt sich überzeugt, dass Stahl „für das Dekanat Augsburg und den Kirchenkreis ein echter Gewinn sowie eine vielschichtige und überzeugende Bereicherung“ist.
Der junge Pfarrer freut sich auf seine Aufgabe in dem Siedlerstadtteil im Nordwesten Augsburgs in „einer kleinen, aber sehr engagierten und lebendigen Gemeinde“. Er habe Augsburg sowieso im Auge gehabt. Da der Kirchenvorstand im Bärenkeller offen gewesen sei für einen Berufsanfänger, sei sein Wunsch in Erfüllung gegangen.
Andreas Stahl wurde in München geboren und wuchs als Sohn eines evangelischen Pfarrers und einer Sonderpädagogin mit seinen vier Geschwistern in Amberg auf.
Ein junger Mann mit internationaler Erfahrung
Sein Theologiestudium führte ihn nach München, Jerusalem, Erlangen, Hongkong und Stellenbosch in Südafrika. Nach seiner Dissertation zum Thema „Traumasensible Seelsorge“absolvierte der Protestant sein Vikariat im Münchner Vorort Grünwald.
Dass sein Start im Bärenkeller mitten in der Corona-krise erfolgt, betrachtet Stahl nicht nur als Nachteil. Dadurch habe er mehr Zeit, sich in die Führung eines Pfarramts einzuarbeiten. Gleichwohl freut er sich, wenn wieder mehr Begegnungen möglich sind und er die Menschen im Stadtteil kennenlernen kann. Seinen katholischen Nachbarpfarrer Bernd Weidner habe er bereits kennen- und schätzengelernt, verrät er.
Weil das Pfarrhaus renovierungsbedürftig ist, lebt Andreas Stahl nicht direkt bei der Kirche, sondern im benachbarten Neusäß – dort betreut er die Protestanten im Stadtteil Täfertingen. Der 32-Jährige ist seit Kurzem verheiratet, seine Frau studiert Theologie. „Im Herbst folgt die kirchliche Trauung und dann hoffentlich die Hochzeitsreise.“Auch der junge Pfarrer sehnt sich nach einem Leben, das nicht mehr so stark von der Pandemie geprägt ist.