Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Als die Stadt Notgeld drucken musste

Der Münzmangel zwang Firmen einst zur Prägung von Betriebsge­ld, das zum Beispiel in der Tram galt. Augsburger „Kleingeld-ersatzmark­en“sind heute gesuchte Sammlerstü­cke

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lautete

1923 lief im Deutschen Reich eine Geldschein-produktion gigantisch­en Ausmaßes. Die Scheine lauteten erst auf Millionen, dann auf Milliarden und zuletzt auf Billionen Mark. Maßstab des Wertverlus­tes der Mark war der Dollar. Im Mai 1923 war ein Dollar auf 60.000 Mark gestiegen, bis Ende August auf 11 Millionen. Am 7. November 1923 entsprach ein Dollar 631 Milliarden Mark, am 20. November 4,2 Billionen. An diesem Tag begann die Ausgabe der Rentenmark. Sie war die Vorläuferi­n der Reichsmark. Die wertbestän­dige Rentenmark stoppte die Hyperinfla­tion, doch erst Ende 1924 war das Geldwesen im Deutschen Reich wieder ins Lot gebracht.

Inflations­geld, gedrucktes und geprägtes Ersatzgeld waren oftmals bereits bei der Ausgabe Sammelobje­kte. „Kleingeld-ersatzmark­en“Augsburger Firmen sind historisch­e Überbleibs­el einer wirtschaft­lich und politisch chaotische­n Epoche vor rund 100 Jahren.

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Fotos: Sammlung Häußler „Stadtgeld“: Im September 1922 als 500‰Mark‰schein gedruckt, am 23. August 1923 als Eine‰million‰ersatzgeld­note von der Stadt Augsburg in Umlauf gebracht.
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Vor 100 Jahren geprägt: Offizielle Fünf‰ und Zehn‰pfennig‰münzen. Sie reichten zur Deckung des Kleingeld‰bedarfs nicht aus.

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