Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Frischer Wind für den FCA?

- VON ROBERT GÖTZ ötz@augsburger‰allgemeine.de

Wie das so bei guten Kaufleuten ist, wird über Geld nicht gerne gesprochen. Darum sind genaue Zahlen über den Einstieg des neuen amerikanis­chen Partners Bolt Football Holding (Germany) nicht zu erfahren. Wie hoch die Anteilssch­eine an der Hofmann Investoren Gmbh bewertet werden, ist dem Markt überlassen.

Fakt ist, der amerikanis­che Milliardär David Blitzer hat mit seiner Bolt Football Holding (Germany) 45 Prozent der Anteile an der Hofmann Investoren Gmbh gekauft. Das lässt natürlich bei den FCA-FANS, die weiter an der traditione­llen Form des Vereins festhalten, aufhorchen. Die Besorgnis, dass hier der FCA durch die Hintertür übernommen wird, ist groß.

Doch was ist passiert? In der Hofmann Investoren Gmbh sind zwei Gesellscha­fter ausgeschie­den, darunter Marcus Höfl, der Mann der Ex-skifahreri­n Maria Höfl-riesch, zwei weitere haben ihr Engagement reduziert. Hofmann hat keinen seiner Anteile verkauft und besitzt mit den beiden anderen Gesellscha­ftern weiterhin die Mehrheit. Zudem hat er seinen Führungsan­spruch im Gesellscha­ftsvertrag festschrei­ben lassen. Also bleibt dort alles wie gehabt. Auch Blitzer kommt aus dem persönlich­en Umfeld von Hofmann. Er sei ein Partner, kein Investor, betont Hofmann. Ein starker Partner. Bisher ist der 51-jährige Blitzer nicht dadurch aufgefalle­n, dass er den schnellen finanziell­en Erfolg sucht. Ganz im Gegenteil, bei seinen Minderheit­sbeteiligu­ngen hat er bisher langen Atem bewiesen.

Schon unter Walther Seinsch mussten die Fca-mitglieder hoffen, dass es Seinsch und seine Mitinvesto­ren, so es sie gegeben hat, gut mit dem FCA meinten. Auch bei der Übernahme der Seinsch-anteile durch Klaus Hofmann 2015 gab es keine Garantie, was Hofmann mit dem FCA vor hat und was seine Mit-gesellscha­fter für Ziele haben. Nach sechs Jahren zeigt sich: Hofmann hat dem FCA gutgetan. Vielleicht ist jetzt die richtige Zeit für frischen Wind von außen, könnten neue Ideen zu Verbesseru­ngen in der Zukunft führen, könnte der FCA sogar gestärkt aus der Krise hervorgehe­n. Sicher ist das nicht, aber was ist schon sicher, gerade im Profi-fußball.

Wichtig ist es jetzt, dass die Fcaverantw­ortlichen offen und transparen­t ihre Mitglieder informiere­n und ihnen zeigen, dass sie sie auf ihren neuen Weg mitnehmen, vielleicht sogar durch einen neutralen Vertreter im Aufsichtsr­at der KGAA. Nur eines ist auch klar: Die Fca-mitglieder haben schon vor 16 Jahren die Entscheidu­ngsgewalt an Seinsch aus den Händen gegeben. Der hat die Mitglieder nicht enttäuscht, wie auch Hofmann nicht. Vielleicht sollten die FCA-FANS ihm weiter vertrauen, was anderes bleibt ihnen auch nicht übrig.

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Archiv‰foto: Ulrich Wagner Zwei, die für den FC Augsburg stehen: Präsident Klaus Hofmann (links) und Geschäftsf­ührer Michael Ströll. Das Bild wurde vor der Corona‰pandemie aufgenomme­n.
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