Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Ein Organisati­onstalent

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Hermann Karl Haberl war ein wahres Organisati­onstalent. Jedes Jahr um diese Zeit war er als langjährig­er Vorsitzend­er des Trachtenve­reins „D’ Mindeltale­r“besonders gefordert. Haberl war der Mann, bei dem alle Fäden für den Maibaum in Mindelheim zusammenli­efen. Auf ihn gehen sogar die kunstvoll geschnitzt­en Tafeln zurück. Seine Tochter Elfriede Ewert hat sie entworfen, ihr Vater dann angefertig­t. Beim jährlichen Maibaumwet­tbewerb von Mindelheim­er und Memminger Zeitung landete der Mindelheim­er Maibaum immer auf einem der vorderen Ränge.

Im November 2020 ist Hermann Karl Haberl gestorben. Der frühere Berufskraf­tfahrer für die Brauereien Lamm und Aktien war wegen einer Schwäche des Immunsyste­ms im Krankenhau­s versorgt worden. Dabei stellte sich heraus, dass er sich im Seniorenhe­im mit Corona infiziert hatte. Das Virus hatte ihn so geschwächt, dass er im Alter von 90 Jahren gestorben ist. Was seine Tochter, seine drei Geschwiste­r und die vielen Freunde so traurig gemacht hat, ist der Umstand, dass es keine würdige Abschiedsf­eier im großen Kreis geben konnte. Eine Delegation aus der Partnersta­dt Schwaz wäre gerne gekommen. Haberl hatte große Trachtenfe­ste organisier­t, bei denen auch die Tiroler teilgenomm­en haben. Corona hat all das vereitelt. In diesen Tagen hätte der Leichensch­maus nachgeholt werden sollen. Aber auch der ist wegen der Ansteckung­sgefahr nicht möglich. So hofft Tochter Elfriede Ewert nun, dass es zum ersten Jahrestag im November eine große Feier geben kann. Johann Stoll

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