Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Bibbern im April

- VON JOSEF KARG jok@augsburger‰allgemeine.de

Man weiß ja eigentlich von jeher, dass das Wetter im April recht unbeständi­g sein kann, und dies ist sogar sprichwört­lich hinterlegt: „Der April macht, was er will.“Aber weil Menschen bestimmte Realitäten schlichtwe­g nicht wahrhaben wollen, sind sie dann doch immer wieder enttäuscht, wenn es anders kommt.

Das aktuelle Wetter wäre auch ein Superthema für die bayerische­n Stammtisch­e, sollte man an ihnen Platz nehmen dürfen. Zefix! Doch nicht mal da kann sich der fröstelend­e Bürger fieserweis­e mehr Luft machen. Wie gut, dass es soziale Netzwerke gibt, in denen man den Stressabba­u wenigstens ein wenig in Schwung bringen kann.

Es ist ja auch wirklich wie verhext: Als würden Corona, Lockdown und Kurzarbeit nicht reichen – jetzt auch noch dieses vermaledei­te Sauwetter! Es gibt Stunden, in denen man sündigerwe­ise wünschte, der Klimawande­l fände auch vor der Haustüre statt. Ein bisschen mehr reale Frühlingss­onne wäre halt schon schön.

Zwar soll es am Montag etwas wärmer werden, doch schon ab Mittwoch droht der nächste Kälteeinbr­uch – ein hübsches Wort übrigens. Denn es macht deutlich, dass wir dieses Sauwetter nicht freiwillig bei uns reinlassen.

Und weil das so ist, brauchen wir natürlich auch einen Schuldigen an dieser aktuellen Wettermise­re – den Sündenbock. Verantwort­lich ist fürs Wetter natürlich, wie sollte es anders sein: die hiesige Politik. So geht man nicht mit unserer Heimat um, Herr Söder! Das wird man wohl noch sagen dürfen: Bayern ist der Vorgarten zum Paradies und kein Tummelplat­z für eiskalte Tiefdruckg­ebiete!

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