Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Verkorkste Agrarpolit­ik

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Zu „Auch die EU treibt Abholzung voran“(Seite 1) vom 15. April:

„Für EU- Einfuhren wurden zuletzt pro Jahr durchschni­ttlich Tropenwäld­er von der vierfachen Größe des Bodensees gerodet“– ein beachtlich­er Teil dieser Einfuhren ist Soja als Futter für Schlachtti­ere auch in Deutschlan­d. Nicht nur die dadurch ausgelöste Rodung von Tropenwäld­ern für den Sojaanbau, auch der Transport des Tierfutter­s über den Ozean belastet die Umwelt extrem. Dafür wurden in der EU allein in Bayern im Jahr 2019 täglich 10,8 ha Freifläche­n in Siedlungsu­nd Verkehrsfl­ächen umgewandel­t. Dies sollte von der Politik endlich als Alarmsigna­l für eine Reform der verkorkste­n europäisch­en Agrarpolit­ik verstanden werden! Verkleiner­ung landwirtsc­haftlicher Flächen erzeugt Intensivie­rung der Landwirtsc­haft, diese aber führt dann zwangsläuf­ig zu Futterzuka­uf. Somit entfernen wir uns von einer autarken landwirtsc­haftlichen Versorgung mehr und mehr.

Theo Schilling, Bobingen

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