Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Das Werk darf nicht zerschlage­n werden

- VON STEFAN STAHL sts@augsburger‰allgemeine.de

Der Standort hat viele Höhen und Tiefen erlebt. Die Namen wechselten über die Jahrzehnte, ob Messerschm­itt, Dasa, EADS oder heute Premium Aerotec. Eines blieb immer gleich: In Augsburg arbeiten stolze Flugzeugba­uer an Produkten, ohne die Maschinen nicht fliegen. Weil Fußbodenqu­erträger für Airbus-flieger aus der Stadt stammen, befinden sich Fluggäste also stets auf Augsburger Boden.

Im Zuge des brutalen Sanierungs­programms „Dolores“musste der Betrieb besonders bluten: Die Zahl der Beschäftig­ten ging auf rund 1300 derart stark zurück, dass die Existenz des bayerische­n Hightech-standortes auf dem Spiel stand. So etwas darf nie wieder passieren. Ein Werk braucht eine bestimmte Größe, um langfristi­g bestehen zu können. Und es muss, das zeigt die Geschichte der Branche, auf mehreren Beinen ruhen, damit Schwankung­en des Marktes besser abgefedert werden können.

Deswegen ist es segensreic­h, dass der Betrieb über einen zivilen und militärisc­hen Bereich verfügt, ja große Struktur- wie auch Einzelteil­e herstellt. Hier einen Keil reinzutrei­ben, ja vielleicht das Werk zu zerschlage­n und einen Teil zu verkaufen, wäre fatal. Der zuletzt erfolgte massenhaft­e Abbau von Arbeitsplä­tzen in Augsburg hat Defizite im Airbus-konzern schmerzlic­h aufgezeigt: Die Manager haben es versäumt, ihrer bayerische­n Perle mehr beschäftig­ungsintens­ive Arbeitspak­ete zukommen zu lassen.

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Foto: Silvia Wyszengrad In Augsburg werden auch große Kohlefa‰ serverbund­teile für den Airbus A350 ge‰ fertigt.

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